aschkessel «Da lag nun Charlie tot in seinem Haus, und er dachte, ich hätte ihn erschossen. Jetzt konnte ich meine Geschichte nicht mehr ändern. Ja, und dann zerlegte er Charlie wie ein Schlachter. Er sperrte sich in den Keller ein und ließ mich nicht herunter. Aber ich hörte, was er tat. Unten steht ein großer alter Waschkessel, der mit Gas beheizt wird. Als er fertig war, waren nur noch die Gebeine übrig. Die nächsten drei Nächte verbrachte er damit, sie zu präparieren und mit Draht zusammenzubinden. Sam hatte schon immer geschickte Hände. Zum Schluß befestigte er ein Schildchen aus einem Ärztebedarfshaus daran und hängte das Ding in seinen Wandschrank. Er sagte, wenn ich ihn je verlassen würde, dann hätte er das Skelett in seinem Wandschrank, und wenn ich...» Sie fuhr sich mit dem Fingernagel über den Hals.
Aus dem Nachbarzimmer ertönte ein unterdrückter Schrei.
«Das ist also Ihr Beweis?» sagte ich laut.
«Das Skelett hängt im Wandschrank von seinem Sprechzimmer.
- Ross Macdonald, Bis auf die Knochen. Reinbek bei Hamburg
1969 (zuerst 1952, rororothriller 2144)
Waschkessel (2) Auge Satans, strenger
als das, das Kam verfolgte. Das anklagende Auge, es ist ein Waschkessel: der
glänzende Querschnitt des Kessels. Das anklagende Auge ist der Beiname eines
Strolches vom Montmartre, bei dessen Klang man schon fröstelt. Ein Polizist,
der das Wort »anklagend« nicht kennt, hat es auf ein Papier geschrieben und
den Geschäftsführern der Cafes gezeigt, weil er es nicht auszusprechen wagt,
aus Furcht sich zu täuschen. Nicht das Auge ist im Grab, sondern die Klaue.
Das anklagende Auge ist auf der Erde. - Max Jacob, Höllenvisionen. Frankfurt
am Main 1985 (zuerst 1924)
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