Tempelabort, schummriger   Tanizaki hebt bei seinem Lob der japanischen Tempelaborte die Wände mit der feinen Holzfaserung und vor allem die Schiebetür hervor, deren hölzernes Gitter, mit hellem luftdurchlässigem Papier überklebt, von draußen nur einen matten Widerschein hereinlasse: Es wäre gelogen, wenn ich sagte, daß mir diese Einzelheiten jetzt vor Augen stehen. Ich weiß bloß, daß dort das von Tanizaki beschworene Dämmerlicht herrschte und daß gerade dieses mich auf der Stelle, indem es mich, zarter und zugleich stofflicher nicht möglich, umspann und bewillkommnete, nach all den Wochen des Umherirrens zurück in das Dasein, die Hiesigkeit, das Leben, zauberte, als dessen Gast. (Dabei war es schon draußen selber, in der Stadt Nara, und nicht erst im Tempelgarten, ein dämmriger, geradezu düsterer Morgen gewesen. Das bloße licht in der abgelegenen Kabine konnte es also nicht sein.)   - Peter Handke, Versuch über den Stillen Ort. Frankfurt am Main 2012
 

Tempel Abort

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