chlafsarg   Das biologische Recht des Menschen auf mindestens 20 cbm Luftraum sei zunächst gerne zugestanden, aber 20 cbm Luftanspruch können auch in einem "Schlafsarg" befriedigt werden, wenn man dessen 12 cbm Luftinhalt im Laufe der Nacht auch nur einmal erneuert. (Die Frage der ständigen Lufterneuerung in den Wohnräumen haben wir bislang sehr vernachläßigt.) Man kann also den "biologischen" Einwand gegen die Schlafsärge beseitigen, denn man kann im Schlafsarg auch ohne weiteres 100 cbm Luftanspruch befriedigen. Ob unser Lufthunger aber biologisch im Schlaf wirklich so groß ist und nicht nur von unserem sozialen Herzen so groß gedacht wird, ist meines Erachtens noch zweifelhaft. Wie groß er überhaupt ist, ist offenbar noch nicht geklärt. Jedes Tier steckt seine Nase unter den Bauch, jeder Vogel seinen Kopf ins Gefieder, um das Atmen abzudämmen. Die Tiere, die einen Winterschlaf abhalten, halten ihn in einem wirklichen "Schlafsarg" ab. Warum? Um das Atmen soweit wie möglich abzusenken, die Tätigkeit des Herzens einzuschränken und so dem meist strapazierten Organ, dem Herzen, Ruhe zu verschaffen. Einige Minuten tiefsten Schlafes ersetzen eine ganze Nacht  unseres üblichen Stadtschlafes. Wer tief einschlafen will, steckt die Nase unter die Decke. Altes biologisches Recht! Im Schlafzimmer müssen wir schlafen. Wie das am besten geschieht, wissen wir noch nicht genau, es scheint nicht so ganz einfach zu sein, die Vorgänge des Schlafens zu ermitteln. Vielleicht bringt Zondek das nächstens heraus. Jedenfalls sind 20 cbm Luftraum "biologisch" nicht erforderlich, vielleicht sogar hinderlich. Es steht auf einem anderen Blatt, wenn man trotzdem lieber in einem großen Schlafzimmer schläft als in einer Kabine. - Hugo Häring, in: Martin Wagner u.a. , Das wachsende Haus. Berlin 1932

Schlafsarg (2)

- N.N.

Schlafsarg (3)

 

Schlafen Schlafzimmer

 

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