»Und selbst wenn er stürzen sollte, so ist doch er der Sieger«, sagte Sophia.
Petrus hielt seine Augen fest geschlossen, während er zählte, als wolle er dadurch Zeit gewinnen. Und dann hörte er den Aufschrei der Masse und öffnete die Augen. An jenem selben Ort, von dem er vor kurzem verschwunden war, erschien zwischen den Wolken ein schwarzer Punkt, der immer größer wurde. Der Leib Simons, des Wundertäters, stürzte in Richtung der Erde, wie ein Stein, drehte sich dabei um seine vertikale und horizontale Achse. Der Wundertäter fuchtelte mit den Armen und Beinen und wurde immer größer und immer besser sichtbar. Der Haufen begann in alle Richtungen zu fliehen, wohl in Angst und Bangen, jener Körper, der aus den Wolken gefallen kam, könnte einen von ihnen erschlagen.
Sodann vollzog sich alles sehr plötzlich. Wie ein Sack voll von nassem Sand, der von einem Leiterwagen fällt, oder wie ein Schaf, das ein Adler aus der Höhe fallen läßt, so schmetterte der Körper Simons, des Wundertäters, auf den Boden.
Als erste näherte sich ihm Sophia, die Hure, seine getreue Begleiterin. Sie
wollte ihm den Schal, den sie ihm geliehen hatte, über die Augen ziehen, aber
sie hatte keine Kraft dazu, weil sie, entsetzt von der Ansicht, die sich ihr
bot, ihre eigenen Augen schließen mußte. Mit gespaltener Hirnschale, gebrochenen
Armen und Beinen, verzerrtem Gesicht und seinem Eingeweide, das wie der Darm
eines abgeschlachteten Ochsen über die Erde geschüttet war, lag da nur ein Haufen
gebrochener Knochen und zerstückelten Fleisches, sein Burnus aber, seine Sandalen
und der Schal waren mit all den Knochen und dem Fleisch zu einer schrecklichen,
zusammengebröckelten Masse vermengt. - (
kis
)
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