ortier
Ich bin Portier in einem Neubau und habe die Verantwortung für einen großen
Saal im Parterre. Es erscheinen jeden Tag zwei indische
Geschäftsleute, die sich den Saal anschauen und mir Bücher und Schriften einer
religiösen Gemeinschaft zeigen. Nachdem sie das dritte Mal gekommen sind, bitten
sie mich, ab und zu den ohnehin leerstehenden Saal nutzen zu dürfen. Ich sage,
ich werde nachfragen, weiß aber nicht, wen ich eigentlich fragen soll. Am nächsten
Tag komme ich wie gewöhnlich zu meiner Arbeit. Als ich den Saal aufschließe,
sieht er wie ein großes verglastes Gewächshaus aus. In der Mitte reihen sich
neue, durchnummerierte Holzspinde aneinander. Ich denke automatisch, dass Mitglieder
der indischen Sekte in diesen Schränken gefangen gehalten und schließlich umgebracht
werden. Ich gehe nach draußen. Es ist ein milder Sommerabend. Ich schaue nach
unten und sehe, dass ich zwei blutige Organe in den Händen halte. Schnell werfe
ich sie hinter einen Busch. In diesem Moment fährt ein Auto los. Darin sitzen
die beiden Inder. Ich nehme mein Rad und fahre nach links um den Block, weil
ich mir ein Alibi verschaffen will, indem ich noch
einmal von der anderen Seite zu meiner Arbeitsstelle komme. Unterwegs wechsle
ich die Schuhe. Ich versuche auch den Knoten, der in den Schnürsenkeln meiner
alten Schuhe war, zu rekonstruieren, habe aber nicht genug Zeit.
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(raf)
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