Metronom  »Erinnerst du dich an Herrn Gustave«, sagte seine Mutter, »der dir deine erste sterbliche Musik gönnte?«

»Erinnere ich mich an Gott?« sagte er vergnüglich. «Ein Fugenspieler von reinstem Wasser, ein Harmoniker und Liebhaber des Metronoms, das er mit einem Windstoß erhabener Noten einfing, wogegen Beethoven wie eine kleine Bachforelle erscheinen mußte, im Weiher blubbernd. Er lag im Bett, am frühen Morgen, wenn das Milchmädchen, fern im ländlichen Cornwall, ihre erste Kanne herabbrachte, wenn die Briefträger in der Margate Road noch nicht bei B waren, und die ersten Beichten von weniger als einer Sünde aus dem Herzen des Konvertiten aufstiegen (eine so sündlose Sünde wie die einer Puppe), Herr Gustave lag also im Bett, die Brille auf der Nase, und demonstrierte den großen Nutzen des Metronoms und der Zeit, mit dem hübschen Taktstock seiner eigenen mächtigen Anatomie. ›Auf, Jokusreiter‹, rief er, und auf stand es wie ein Hund aus dem Schlaf. Oder um sich als Keinem-Manne-unterlegen zu zeigen, hängte er eine leere Suppentasse dran. Gerade an dem Morgen, als ich in aller Eile mit der Times zu ihm lief, um ihm mitzuteilen, daß er für seine dickbäuchigste Kantate einen Preis erhalten hatte, fand ich ihn im Morgenrock und Wellingtons mitten im Zimmer, und er sagte: ›Das ist nicht gerechtfertigt‹, aber sein Chronometer erzählte eine andere Geschichte, es stand mit dem Ruhm eines Bocks.«

»Erinnerst du dich«, sagte seine Mutter, »irgendwelcher stachellosen Tage?«

»Keines einzigen«, rief Wendell und legte die Hände auf die Knie, »und eben dafür liebe ich ihn!«  - (ryder)

 

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