aus,
anbrüchiges
J. fürchtete von manchen überwucherten Steingäßchen, Steinbrückchen,
daß sie zum Haus ohne Weitergang führten. Das war meist ein ländliches oder
sehr kleinstädtisches Haus, aufgestockt oder auch ebenerdig, mit einem schönen
umgitterten Gärtchen, aber mehr und mehr reparaturbedürftig, mit Zimmern, in
denen die Jalousien nie mehr hinaufgezogen würden, mit erloschenen Einwohnern,
nicht unbedingt alt, aber am Ende ihrer Wünsche. Kindheit und Susi, Jugend und
Eiske, Geschäftigkeit und Reisen, Schlauheiten und das Dobvary lassen und ins
Haus ohne Weitergang einziehen — dieses Bild weidete ihn schmerzhafter aus als
der Gedanke ans Sterben. Was nützte dann starker Kaffee,
was nützten dann selbst die Beine der Ehefrau? Wir waren ja doch erkaltete Sterne.
Vis-à-vis stand sicher zu allem Überdruß eine Remise aus dem Dienst gezogener
Waggone, wartend auf eine gelegentliche Schuttfuhre oder auf Bahnarbeiter, die
einzelne brauchbare Türen, Riegel, Räder abtrugen. Ihr Hämmern und Schweißzischen
drang mit schwerem Baumgeruch, mit kalter Fäulnis des Bächleins, in unsere frühbeginnende
Nacht.
- (
oko
)
Haus,
anbrüchiges (2) Ich hatte in einem Steinhaus im ersten Stock zu Bett gelegen. Und
träumte, ich war erwacht, da mein Bett mit einem Fuß durch den
Zimmerboden durchbrach. Darauf war ich im Traum geflüchtet. Und wie ich
die Treppe hinuntersprang, da lösten sich Treppengeländer und Stufen
auf, und die Mauern gaben ihre Backsteine her, die polterten vor mir in
die Tiefe. Wo ich hintrat, loste sich das Gemäuer vor mir, und die
Backsteine rollten vor mir her, Spater war ich unten, und ich sah im
unteren Raum die Füße meines Bettes durch die Decke über mir, und ich
zeigte das aufgeregt einigen Leuten. Da sah ich zugleich, wie die Wände
überall eingebogen waren und wie das ganze Haus zu stürzen drohte, und
ich flüchtete wieder. Das habe ich ungefähr drei Stundeu vor dem Erdbeben
geträumt. - Max Dauthendey, nach
(je)
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