runzen  Das WortNacht‹ fasset sich erstlich auf dem Herzen und grunzet der Geist mit der herben Qualität, doch der herben Qualität nicht ganz begreiflich. Hernach fasset sichs auf der Zungen. Weil es aber auf dem Herzen grunzet, so schleußt die Zunge das Maul derweil zu, bis der Geist kommt, und fasset sich auf der Zungen. Dann macht sie das Maul geschwinde auf und lässet den Geist hinaus.

 Daß sich das Wort erstlich auf dem Herzen fasset und grunzet mit der herben Qualität, bedeut, daß sich der Hl. Geist habe in der Finsternis gefasset über dem Herzen Gottes in der siderischen Geburt der sieben Quellgeister. Daß er aber mit der herben Qualität grunzet, bedeut, daß die Finsternis sei ein Widerwille wider den Hl. Geist gewesen, an dem der Geist einen Mißfallen hat getragen.

 Daß er aber gleichwohl durch die finstere Straße gehet, bedeutet, daß der Geist durch die Finsternis, welche noch in stiller Ruhe ist, auch gehe und die zum Lichte gebäre, so sie nur stille hält und nicht das Feuer anzündet.

 Allhier soll billig die richtende Welt sehen, welche den Menschen in Mutterleibe will verdammen, da er doch nicht weiß, ob das Zornfeuer von den Eltern in der Frucht sei ganz angezündet oder nicht; daß auch der Geist Gottes in der Finsternis wallet, welche noch in der Ruhe stehet und kann die Finsternis wohl zum Licht gebären. Dazu ist aber nun des Menschen Geburtstunde dem Menschen sehr zuträglich und auch manchem sehr schädlich, aber nicht zwinglich.

 Daß sich aber das Maul zutut, wenn sich der Geist über dem Herzen fasset und die herbe Qualität grunzet gegen und mit ihm, bedeut, daß das ganze Revier oder der ganze Locus dieser Welt ist in der siderischen und auch in der äußersten Geburt ganz finster gewesen und von dem starken Ausgange des Geistes lichte worden.

 Daß sich aber der bittere Geist nicht aufwecket, indem der Geist durch seinen Locum gehet, bedeut die finstere Nacht in der äußersten Geburt dieser Welt, die hat das Licht nie ergriffen und wirds auch in Ewigkeit nicht ergreifen.  - (boe)

Grunzen  (2)   

Grunzen  (3)  Und sieh da, o Wunder, mit verschämter Natürlichkeit schlang ihm Gurù wortlos und sachte, den Blick abgewandt, die Arme um den Hals, legte ihre Wange an die seine und rieb sie leicht daran. Es schien, als hätte sie nur auf diesen Augenblick gewartet. Ihre geschlossenen Lippen gaben einem weichen Gewinsel oder wohligen Grunzen Flügel, die sich sogleich auflösten.

Oh, die Macht eines weiblichen Grunzens! So, jetzt bist du mein, bedeutete es, man kann, man soll sich dem nicht widersetzen.  - Tommaso Landolfi, Der Mondstein. Zürich 1995 (zuerst 1972)

Schwein

 

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