Geschäftsessen   Ich begleite einen dicken, gewöhnlichen Mann, möglicherweise einen Onkel, zu einem Geschäftsessen ins Nebenzimmer eines Restaurants. Zwanzig, dreißig Männer sitzen am Tisch. Meine erste Aktion besteht darin, unter dem Tischtuch die Runde zu machen, ihnen nach­einander die Schwänze aus der Hose zu holen und zu lutschen. Ich stelle mir ihre aufgelösten Gesichter vor, während sie sich kurz aus der Unterhaltung ausschalten. Dann steige ich auf den Tisch, sie machen sich einen Spaß daraus, mir verschiedene Dinge hineinzustecken, eine Zigarre, eine Wurst; einer isst eine Wurst zwischen meinen gespreizten Schenkeln. Nach und nach vögeln sie mich ausgiebig. Die einen ziehen mich auf ein Sofa, die anderen spießen mich im Stehen auf, nehmen mich von hinten oder auf dem Tisch, während das Gespräch immer weitergeht. Im Vorübergehen bedienen sich auch Kellner und Oberkellner. Wenn ich beim Masturbieren nicht schon einen Orgasmus hatte, kommt am Schluss das Küchenpersonal. Bei einer Gruppe von Männern zu sein, die ihren Beschäftigungen nachgehen und sie nur unterbrechen, um mich geradezu nachlässig zu nehmen, ist ein immer wiederkehrendes Schema. Durch eine kleine Umstellung wird der Onkel zum Stiefvater und die Geschäftsleute zu Kartenspielern (oder Fußballfans), die mich nacheinander auf einer Couch vögeln, während die anderen weiterspielen (oder im Fernsehen gespannt das Spiel weiter verfolgen).  - Catherine Millet, Das sexuelle Leben der Catherine M. München 2001
 

Geschäftsleben Mahlzeit

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