reundesbrief Lieber Hitler! Treue um Treue ist deutsch. Ich habe am 15. Juli 1914 Ihrer GESTAPO in Hamburg versprochen, Ihren Ministern keinen Brief mehr zu schreiben und es kann mir niemand den Bruch dieses Versprechens vorwerfen. Bei dem großen sachlichen Einwand, den ich gegen Sie habe, bleibt es gleichwohl: Sie verurteilen meinen Dadaismus zu unrecht. Das Gegenteil können Sie nicht beweisen, denn Sie haben sich noch nie die Mühe genommen, auch die andere Partei, mich selbst, zu hören. - Sie sagen, das sei nicht nötig, es genüge Ihnen, daß Sie die Früchte sehen, und daß Sie diese Früchte nicht brauchen können. Eben das aber ist Ihr Fehler, daß Sie diese Früchte ja gar nicht sehen, und sie auch nicht sehen wollen. Es ist nicht meine Schuld, wenn die Organisation Ihres Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda so mangelhaft aufgebaut ist, daß sie Ihnen nicht melden kann, was wirklich hier in Landau an der Isar los ist.
Ihr alter Freund Baader
als Oberbejaher und Präsident
des Erd- und Weltballs,
Leiter des Weltgerichts, Wirklicher Geheimer
Vorsitzender
des Oberdadaistischen Intertellurischen
Völkerbundes. Otingokni von rückwärts
im Dadako.
("Den Beweis werde ich Ihnen liefern:
er ist
kongruent dem Parallelogramm der Ereignisse,
dividiert durch
die Wurzel des Weltalls in ideeller
Konkurrenz mit der Popularität der astronomischen
Leitlinie aus dem Gegensatz des Eigen und Fremd,
dessen Dissonanz aufgelöst
wird in der Aggregations-
komponente des Dada.") - (Oberbauchrede von
Leipzig, Oktober 1921.) -
- Johannes Baader, Das Oberdada. Siegen 1987 (Vergessene
Autoren der Moderne XXXI, Hg. Franz-Josef Weber und Karl Riha)
Freundesbrief (2) »Lieber...
Wir die Banditen aus Gangi benachrichtigen Sie daß
von Ihnen die Summe von 6000 Lire gefordert wird weil wir in Schwierigkeiten
sind und wer uns nicht im Guten zufriedenstellen will dem müssen wir zeigen
wozu wir fähig sind und wenn binnen 8 Tagen die 6000 Lire nicht da sind geben
wir unser Wort daß es Sie mindestens 100 Tausend und das Leben kosten wird überlegen
Sie sich's also bevor wir kommen und es zu spät ist. Wenn Ihnen also Ihr Leben
lieb ist und Sie keinen Schaden an Ihrem Eigentum erleiden wollen dann stellen
Sie uns zufrieden weil dies die letzte Warnung ist die Sie von uns kriegen.
Bitte sein wir doch Freunde wie anfangs als ich weniger verlangte. Dann haben
Sie unsere Freundschaft kaputtgemacht weil Sie den Mut hatten mir 25 Lire zu
schicken. Aber 25 Lire wollte ich nicht (Sie dachten wohl ich bin ein Hungerleider?)
Wenn Sie also unsere Freundschaft erneuern wollen übergeben Sie uns binnen 8
Tagen 6000 Lire aber nach Ablauf dieser Frist lassen Sie sich nicht blicken
und seien Sie auf der Hut denn wir verfolgen Sie. Das ist die letzte Warnung
und die Unannehmlichkeiten die Sie haben werden schreiben Sie niemand anders
zu als uns Ferrarelli Gaetano, Andaloro Nicolò, Ferrarelli Salvatore.« -
Brief vom 21. Oktober 1919 von X an Y, nach
(scia)
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