Freude des Menschen, dem man diese Gunst gewährt. - (fla)

 Erschießen ⁽²⁾ Nachdem das Pferd lange galoppiert war und alle Verfolger abgeschüttelt hatte, kam es in den Bois de Vincennes, wo es herumstreunend den dortigen Erschießungspfahl entdeckte. Vor diesem stand, Gewehr bei Fuß, ein Trupp Soldaten. Ein Auto fuhr vor, dem Bolo Pascha entstieg. Was glaubt ihr, was nun geschah? Daß Bolo Pascha auf das Pferd sprang und sich, ihm die Sporen in die Weichen drückend, aus dem Staub machte?

Mitnichten!

Bolo Pascha fiel auf die Knie, ergriff den Schwanz des Pferdes und sagte:

„Vater unser, der du bist im Himmel..." Usw. In dem Augenblick, als er die letzte Silbe des Gebetes sprach, öffnete sich der Bauch des Pferdes, und die Eingeweide fielen heraus.

Bolo Pascha schnitt den Teil des Gekröses, der noch an dem Tier hing, ab und nahm seinen Platz ein. Der Bauch schloß sich sofort wieder, und die Brust des Tiers bedeckte sich mit Glyzinien, das Pferd wieherte und sagte:

„Menschen- und Bürgerrechte! 'Vor dem Gesetz sind alle Bürger frei und gleich geboren!1"

Dann wieherte es noch einmal, flog hoch und landete in der Krone einer uralten Eiche, die bei dieser Gelegenheit noch ein Stück höher wuchs, danach verflüchtigte es sich und verschwand unbemerkt.

Die Eingeweide aber hatten gleich nach dem Abflug des Pferdes die Gestalt Bolo Paschas angenommen, und der rief nun:

„Wachen, stillgestanden!... Ich segne euch." Und er starb, von zwölf Kugeln durchsiebt.  - (per)

Erschießen ⁽³⁾ Manche Gesten fand ich verrückt und großartig, wie die der Arbeiter, die sich eines Tages auf einen Lastwagen klemmten und zum Denkmal des Heiligen Herzens Jesu, zwanzig Kilometer südlich von Madrid, fuhren. Sie bildeten ein Erschießungskommando und erschossen in aller Form die hohe Christusstatue.  -   Luis Buñuel, Mein letzter Seufzer. Berlin, Wien, Frankfurt am Main 1985