bfluß Mit
einem Beamten ging ich über den Außenhof zu einem anderen Tor. Es wurde geöffnet.
Ein anderer Hof. Drüben ein Ziegelbau. Als ich durch das Tor ging, sah ich,
unten an der Mauer, einen zementierten Abfluß. Davor stand ein Zementblock und
oben im Zementblock eine Mulde. Ich blieb stehen und hatte ein bedrückendes
Gefühl. Da sagte der Wachtmeister: »Hier haben wir bis fünfundvierzig noch tüchtig
geköpft.« Ich war entsetzt. Der Wachtmeister sah das und sagte: »Das hat bei
uns der Kapuzenmann mit dem Beil geregelt.« Mit Abscheu sagte ich: »Gott sei
gedankt, daß das vorbei ist!« Ich ging weiter und der Wachtmeister kam hinter
mir her und sagte: »Das kann sich über Nacht wieder ändern. Köpfen ist sicherer.
Beim letzten, den wir im Februar 1945 hier geköpft haben, habe ich noch daneben
gestanden. Dem haben sie die Rübe abgemacht, weil der mit seiner Mama ins Bett
gegangen ist. Können Sie sich das vorstellen?« Ich sagte: »Ja, das kann ich
mir vorstellen.« Der Wachtmeister sah mich nur an.
- (
kap
)
Abfluß (2)
Abfluß (3) Es gibt Zeiten — die unsrige
ist ganz besonders dazu geschaffen, sich daran zu erinnern —, in denen die Sprache
dazu neigt, sich auf ihre bloße Funktion als Abfluß zu reduzieren, die übrigens
in der Sprache der Gasse, des Cafés, der Kaserne, der Schule, der Fabrik oder
des Bettes zu allen Zeiten immer viel wichtiger ist, als man gemeinhin anzunehmen
bereit ist. - (
grac2
)
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