Windhauch   Im Freien spüre ich meine Nacktheit besser als in einem geschlossenen Raum. Wenn ich die Temperatur, egal, wie hoch, auf einem Teil der Haut wahrnehme, der ihr normalerweise nicht ausgesetzt ist, zum Beispiel im Rücken, ist der Körper kein Hindernis mehr für die Luft, er wird von ihr durchdrungen, öffnet sich, wird aufnahmefähiger. Wenn die Atmosphäre, die die Erde umgibt, wie tausend Schröpfköpfe auf meiner Haut klebt, scheint auch meine Vulva zu atmen und sich lustvoll zu weiten. Streicht ein Windhauch darüber, wird diese Empfindung noch verstärkt - die großen Schamlippen erscheinen mir noch größer, wie aufgepumpt von der Luft, die sie berührt. Die kleinste Berührung dieser wenig beachteten Stelle,  des kleinen Damms, dieser verachteten Rille zwischen Arschloch und Scheide, wo die großen Schamlippen zusammenstoßen, erregt mich sehr und ich werde völlig gefügig, die Luft an dieser Stelle kann mich schwindliger machen als ein Höhenrausch. Gerne setzte ich meine gespreizten Arschbacken und Beine der Luft aus. - Catherine Millet, Das sexuelle Leben der Catherine M. München 2001
 
 

Wind Hauch

 

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