eiberheld, irischer  Scathachs Behausung war auf einer Insel, und der einzige Zugang zu dieser war eine schwer zu passierende Brücke: sie hatte zwei niedrige Enden und einen hohen Mittelpfeiler, und wenn jemand auf das eine Ende sprang, hob sich das andere und warf ihn auf den Rücken. Cuchulinn wurde dreimal niedergeworfen. Dann kam die Gegenbewegung, und, indem er sich aufraffte, sprang er auf das Brückenende, machte seinen Lachssprung und landete auf der Mitte; und das andere Ende der Brücke hatte sich noch nicht ganz hochgehoben, als er es erreichte, sich davon hinabwarf und auf dem Boden der Insel war.

Die Amazone Scathach hatte eine Tochter - wie es Ungeheuer oft haben -, und dieses junge Mädchen hatte in ihrer Einsamkeit noch nie etwas gesehen, was der Schönheit des Jünglings nahegekommen wäre, der mitten aus der Luft in die Festung ihrer Mutter niederkam. Als sie von ihm gehört hatte, was sein Vorhaben war, beschrieb sie ihm, wie er ihre Mutter am besten dazu bringen könne, ihn die Geheimnisse übernatürlicher Stärke zu lehren. Er solle mit seinem Lachssprung zu der großen Eibe setzen, wo Scathach ihre Söhne unterwies; er solle sein Schwert zwischen ihre Brüste setzen und seine Forderung stellen.

Cuchulinn befolgte das und gewann bei der kriegerischen Zauberin die Kenntnis ihrer Künste, die Hand ihrer Tochter ohne Zahlung eines Brautpreises und durfte mit ihr selber schlafen. Er blieb ein Jahr, kämpfte während dieser Zeit mit in einer großen Schlacht gegen die Amazone Aife, mit der er einen Sohn zeugte. Schließlich machte er sich auf den Rückweg nach Irland, auf welchem er eine Hexe erschlug, die ihm einen schmalen Pfad, entlang dem Absturz einer Klippe, streitig machte.  - Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten.  Frankfurt am Main 1978 (st 424, zuerst 1949)