Wasser, dickes   Zuerst sträubten wir uns, es zu trinken, aus Furcht, daß es verdorben sei. Ich weiß nicht, wie ich seine Eigenart beschreiben soll, und es wird mir nicht mit wenigen Worten gelingen. Obwohl es mit großer Geschwindigkeit dahinfloß, schien es niemals vollkommen klar, außer wenn es in Kaskaden herabfiel. Dort wo es ein wenig langsamer floß, war es dicklich wie eine Infusion von Gummiarabikum in gewöhnlichem Wasser. Dies war jedoch von seinen Eigenarten die am wenigsten sonderbare. Es war nicht farblos, noch hatte es eine unveränderliche Tönung; es schillerte gleich changierender Seide in allen Purpurschattierungen. Wir ließen es eine Weile in einem Glasgefäß stehen und bemerkten, daß die Flüssigkeit in einzelne Schichten getrennt war, von denen jede einen anderen Farbton hatte, und daß diese Schichten sich nicht vermischten. Schnitt man mit einem Messer quer durch diese Schichten, so schloß sich das Wasser sofort wieder und es verblieb keinerlei Spur, sowie man das Messer zurückgezogen hatte. Ließ man jedoch die Klinge genau zwischen zwei Schichten hindurchgleiten, entstand eine vollkommene Trennung, die nicht sofort wieder verschwand.   - E. A. Poe, Arthur Gordon Pym, nach (bo)
 
 

Wasser

 

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