rmodell In ihrer Gesamtheit sind sie wie uralte, ausrangierte Technik, schwimmender Schrott. Das Meer ist ihr Fundus, je tiefer je undurchsichtiger, eine dunkle Halde für alle Urmodelle und jeden Ausschuß.
Da ist der Panzerkopf mit seinem außenliegenden Gesichtsskelett, der Schädel ein einziges Maul, wie aus Gußeisenstreben gefügt. Ein gefräßiger Einzelgänger, man kann ihn sich schwerlich in großen Schwärmen vorstellen.
Kaum freundlicher
sieht auch der Beilfisch aus, ein sperriger Granatsplitter, vielzackig, eine
silbern blinkende Schmuckplatte, passend zum Brustpanzer einer Samurai-Rüstung.
Da sind die säbelzähnigen, großmäuligen Anglerfische, bei denen auf langem,
dünnen Stiel ein Leuchtauge als Köder sitzt. Eine Fratze wie aus der Geisterbahn,
lockt der Laternenangler seine Beute mit harmlosen Algen, Scheinpflanzen die
ihm aus Oberlippe und Kinn sprießen, sich in den Rachen. Dabei sitzen die Köder,
tückisch in der Strömung bewegt, immer dicht bei den Mordwerkzeugen, den reißenden
Mäulern mit ihrem simplen Schnappmechanismus. Wie ein altes Maschinengewehr
auf Rädern, von Patronengurten umrahmt, ist der Kehlzähner vom Kiefer hinauf
bis zu den Kiemenbögen mit Zacken bewehrt, buchstäblich bis über die Zähne bewaffnet. Kaum
weniger furchterregend der Kreuzzahnbarsch, mit seinem Magen wie ein
geschwollener Kehlsack, der wenn er gefüllt ist, den Fisch wie verdoppelt erscheinen
läßt, gespiegelt entlang einer Längsachse am Bauch. Einverleibt wird, wie bei
Quallen und Schlangen, im Ganzen, durch Überschlucken.
Auch der Sackmaulfisch schlingt seine Beute vollständig herunter, ebenso
wie das Borstenmaul, der Säbelzahn-Fisch. Nur die Spinnenfische
irren als blinde Bohrköpfe am Meeresgrund herum. Wie gestelzt auf ihren Flossenstrahlen
ruhend, fächeln sie den Boden nach pflanzlichen Resten ab. - (
gr
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