- J. G. Schnabel
,
Der im Irr=Garten der Liebe herum taumelnde Cavalier (zuerst 1746)
Unersättlichkeit (2) Die Seele
ist in ihren schwerfälligen Körper, in ihren Rock
von Fellen, eingezwängt, den sie mit vieler Mühe unterhalten, und durch den
sie viel leiden muß. Anstatt ihren Hunger nach Kenntnissen, und nach Glückseeligkeit
sättigen zu können, täuscht sie die Organisation des Körpers mit unvollkommenen
Vorstellungen, und mit vorübergehenden Genüssen, die nur immer unersättlicher
machen. - (
still
)
Unersättlichkeit (3) Schließen wir: Alles
geschieht aus fleischlicher Begierde, die bei den Weibern unersättlich
ist. Sprüche am Vorletzten: „Dreierlei ist unersättlich
(etc.) und das vierte, das niemals spricht: es ist genug, nämlich die Öffnung
der Gebärmutter." Darum haben sie auch mit den Dämonen
zu schaffen, um ihre Begierden zu stillen. — Hier könnte noch mehr ausgeführt
werden; aber den Verständigen ist hinreichende Klarheit geworden, daß es kein
Wunder, wenn von der Ketzerei der Hexer mehr Weiber als Männer besudelt gefunden
werden. Daher ist auch folgerichtig die Ketzerei nicht zu nennen die der Hexer,
sondern der Hexen, damit sie den Namen bekomme a potiori; und gepriesen sei
der Höchste, der das männliehe Geschlecht vor solcher Schändlichkeit bis heute
so wohl bewahrte: da er in demselben für uns geboren werden und leiden wollte,
hat er es deshalb auch so bevorzugt. -
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris, Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik,
zuerst 1487)
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