Bittersüßes Chanson zugeeignet |
Meine Frau das Suppenhuhn Meine Frau das Suppenhuhn Meine Frau das Suppenhuhn (wollen wir ins Kino gehn Meine Frau das Suppenhuhn Meine Frau das Suppenhuhn |
- Gerald Bisinger, nach: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische
Lyrik aus fünf Jahrhunderten. Hg. Heinz Ludwig Arnold, Frankfurt am Main
u.a. 1973
(Ullstein 2934)
Suppenhuhn (2) »Wie sieht Miss Lois Magie aus?«
»Sie ist groß, hübsch, blond. Sehr ~ sehr reizvoll.«
»Sie meinen sexy?«
»Nun ja« - sie lief über und über rot an -, »auf eine nette, anständige Art, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will.«
»Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen«, sagte ich, »aber ich habe nie viel damit anfangen können.«
»Das kann ich mir denken«, sagte sie scharf.
»Wissen Sie, wo Miss Magic wohnt?«
Sie schüttelte den Kopf, nein.
Sie faltete das große Taschentuch sehr sorgfältig und legte es in die Schreibtischschublade, in die, in der der Revolver war.
»Sie können ja ein andres klauen, wenn das da schmutzig ist«, sagte ich.
Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und legte ihre kleinen, sauberen Hände auf die Tischplatte und sah mich ungerührt an.
»An Ihrer Stelle würde ich nicht allzu sehr den harten Burschen spielen, Mr. Marlowe. Bei mir nicht, jedenfalls.«
»Nicht?«
»Nein. Und ich kann Ihnen keine weiteren Fragen mehr beantworten, ohne besondere Erlaubnis. Ich habe hier eine Vertrauensstellung.«
»Ich bin nicht hart«, sagte ich. »Nur männlich.«
Sie nahm einen Bleistift und machte eine Notiz auf einen Schreibblock. Sie lächelte leise zu mir herauf, wieder ganz gefaßt.
»Vielleicht mag ich männliche Männer nicht«, sagte sie.
»Sie sind ein Suppenhuhn«, sagte ich. »Auf Wiedersehen.« - Raymond Chandler, Das
hohe Fenster. Zürich 1973
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |