ternenzähler
Auf dem Mond Sagitarius saß hinter hochempfindlichen Fernrohren der Sternenzähler
Eduard Körner. Während seiner täglichen zwei Stunden »Ausguck« fror er
entsetzlich, aber die Linsen der Fernrohre mußten kalt gehalten werden, damit
sie nicht beschlugen. Die Maschinen im Innern der Mondstation gaben seit Tagen
andere als die gewohnten Geräusche ab. Voller Neugier richtete der Sternenzähler
seine Refraktoren auf die Zonen der Vergangenheit.
Diese Beobachtungsform war streng verboten. Seit einigen Tagen hatte Körner
mit den Fernrohren die Trümmer des ehemaligen Planeten Erde abgetastet. Dort
stellte er Wälder, Hügel, bebaute Geländeteile fest: unter einer teils nebligen,
teils reflektierenden Zwischenschicht, die den Durchblick auf die unmittelbare
Erdoberfläche verhindert. Daneben gelbe Flächen, die teilweise durch Wolkenschichten
oder Bebauungen verdeckt sind. Eduard Körner strahlte über Richtfunk mehrere
mathematische Formeln und Lehrsätze Euklids in Richtung der chinesischen Genossen
ab, die diese Nachrichten auch aufnahmen. Da es sich aber offenbar nicht um
einen No£all handelte, die Lehrsätze kannten sie, nahmen sie auf diese Verbindung
keine weitere Rücksicht. Körner versuchte, eine Meldung seiner Entdeckung zum
Zentralplaneten, den er noch im System Wurst vermutete, abzusetzen. Wenige Tage
darauf landete eine Räuberbande, die den
Funkstrahl Körners angemessen hatte, auf Mond Sagitarius, übernahm das Funkgerät,
zerschoß die Fernrohröffnungen. Sie töteten Körner, damit er nicht gegen sie
aussagen konnte.
- (klu)