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Frühe Neuzeit
Sippschaft (2) «Sie kennen sie jetzt alle. Was halten Sie von ihnen?»
«Ma foi! eine interessante Sippschaft! Eine fesselnde Studie — voll Überraschungen. Sooft ich sage, ‹Miss Arundell schrieb mir vor ihrem Tode›, erfolgt eine Enthüllung. Von Miss Lawson erfahre ich, daß Geld entwendet wurde. Mrs. Tanios fragte prompt: ‹Über meinen Mann?› Warum das? Was hatte mir Miss Arundell über Doktor Tanios zu schreiben?»
«Diese Frau hat etwas auf dem Herzen.»
«Ja, sie weiß etwas. Aber was? Miss Peabody sagte, Charles Arundell wäre imstande, seine Großmutter wegen eines Schillings umzubringen. Miss Lawson sagte, Mrs. Tanios würde sogar einen Mord begehen, wenn ihr Mann es befiehlt. Doktor Tanios sagte, Charles und Theresa seien durch und durch schlecht, und deutete an, daß ihre Mutter eine Giftmörderin gewesen sei und daß Theresa kaltblütig jemand ermorden könnte.» Er schwieg eine Weile.
«Sie haben eine gute Meinung voneinander!» fügte er dann hinzu. «Doktor Tanios
glaubt oder behauptet, daß er glaube, es liege Beeinflussung vor. Seine Frau
war jedoch nicht der Ansicht, bevor er kam. Ursprünglich wollte sie das Testament
nicht anfechten. Dann ändert sie ihren Standpunkt. Das Ganze gemahnt mich an
einen siedenden Kessel; dann und wann kommt etwas Bedeutsames an die Oberfläche.
In der Tiefe liegt etwas verborgen, ja, davon bin ich überzeugt.» -
Agatha Christie, Der ballspielende Hund. Bern und München 1980
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