elbstverbrennung
Ich packte die Flasche, entkorkte sie und goß sie mir über dem Kopf aus. Das
Benzin durchnäßte mir das Haar, floß mir über das Gesicht, floß mir in den Kragen
und durchtränkte mir das Hemd; es war sehr wenig Benzin, aber es reichte, daß
es mir langsam durch den Gürtel floß, mein Schamhaar mußte einen abscheulichen
öligen Geruch angenommen haben. Die Hose begann glatt an meiner Haut zu haften,
die letzten Tropfen des Benzins versiegten auf meinen Oberschenkeln. Es würde
reichen zu einer Fackel, zu einer menschlichen Fackel direkt vor dem Polizeirevier.
Und ich suchte Zündhölzer in meinen Taschen. Fluchend tastete ich meine gesamte
Kleidung nach Zündhölzern ab, aber ich fand keine Zündhölzer. Was sollte ich
tun, sollte ich auf der Wache klingeln, um mir Zündhölzer auszubitten. Ich fürchtete
jedoch, man würde mein Vorhaben durchschauen, bevor ich es ausführen konnte.
— Ich hatte also nicht einmal Zündhölzer bei mir - waren sie etwa schon in einem
Teil der Damengarderobe, die ich anprobiert hatte —, noch ehe ich zu Hause war,
würde mir das Benzin auf der Haut vertrocknen. Ich war gescheitert, so wie zu
scheitern nur möglich war, ich war völlig ohne Existenz, auf mich wartete nicht
einmal die Existenz einer Stichflamme, in der ich zum Himmel fliegen konnte.
- Trotzdem hatte ich auf einmal zu zweifeln begonnen, die Situation war viel
zu verrückt, als daß ich hätte nicht zweifeln müssen ... schließlich konnte
ich mir am nächsten Tag Zündhölzer kaufen. Es war noch nicht aller Tage Abend.
Die Idee, Zündhölzer zu kaufen, beruhigte mich ein wenig. -
(
hilb2
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