chlump
Giorgio Occhipinti, der kleine Advokat, war ein junger Mann, ziemlich
klein und hager, der von seinen Freunden auch der Schlump genannt wurde (unter
Schlumpschuß hatte man den äußerst glücklichen Zufallstreffer eines Jägers zu
verstehen und unter Schlump das schwächste Vögelchen, das von einem Ast herunterfallen
kann). Von November bis Februar war der Schlump noch kleiner als in den übrigen
Monaten, und zwar wegen der Kälte, die ihn in sich selbst zusammenfallen ließ.
Bis zum Alter von zwanzig Jahren glänzten seine Augen stark, und die Frauen
gebrauchten die alte Redensart von den Blicken, die man nicht aushalten könne.
In Wahrheit brannte ein weißes Feuer in diesen dunklen Augen mit einer ungewöhnlichen
Wirkung von Kühnheit, Lebenswillen und Hoffnung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte
man nicht bemerkt, wie klein und hager er war. Im Alter von zwanzig erlosch
jedoch das Feuer; diese Pupillen, die einem andern zu gehören schienen, wurden
schließlich doch zu den seinen; und dann erkannte man, wie klein und hager er
war. Seine bereits schwachen Nerven wurden äußerst schwach; zahlreiche Ticks
bemächtigten sich seiner und entlockten ihm merkwürdige Töne, manche nicht ohne
Anmut, wie der, der ihm alle zwei Minuten aus der Kehle schlüpfte und sehr den
Klagelauten einer mit Watte gefüllten Flöte ähnelte.
- Vitaliano Brancati, Geräusche. Nach (
branc
)
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