äbelhieb A. Regnier berichtet: Im Jahre 1869 hatte ich eines Nachts einen schrecklichen Alptraum. Ich war Soldat, und es war Krieg. Ich machte alle Strapazen des Soldatenlebens mit, den Marsch, Hunger und Durst, hörte die Kommandos, das Gewehrfeuer und die Kanonenschüsse. Ich sah die Toten und Verwundeten an meiner Seite fallen und hörte ihr Stöhnen. Dann befand ich mich in einem Dorf, wo wir eine schreckliche Attacke des Feindes (es waren Preußen, Bayern und badische Dragoner) zu erleiden hatten. (Ich hatte nie vorher diese Uniformen gesehen.) Plötzlich sah ich einen unserer Offiziere den Kirchturm besteigen, um die Bewegungen des Feindes zu beobachten. Dann kam er zurück, wir bildeten eine Angriffskolonne, und im Laufschritt ging es mit gefälltem Bajonett auf die preußische Batterie zu. Wir standen einander Mann gegen Mann gegenüber, da versetzte mir einer der Artilleristen einen Säbelhieb über den Kopf und spaltete mir ihn in zwei Teile. Ich war aus dem Bett gefallen und erwachte mit bösem Schädelweh. Bei meinem Fall hatte ich mir den Kopf an einem kleinen Ofen verletzt, der mir als Tisch diente.
Am 6. Oktober 1870 verwirklichte sich mein Traum: das Dorf, die Kirche,
die Schule standen auf dem Platz genau wie in meinem Traumbild. Unser
Kommandant besteigt den Kirchturm, um die Stellung des Feindes zu
beobachten; dann kommandiert er, im Laufschritt mit gesenktem Bajonett
auf die feindliche Batterie zu stürmen. Ich erwarte nun, wie in meinem
Traum, den Säbelhieb, der mir den Kopf spalten wird. Aber ich erhielt
nur einen Kratzer auf meinen Schenkel, vielleicht, weil ich den — für
meinen Kopf bestimmten — Hieb parieren konnte. - Nach
(je)
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