aar, ideales  Villers beanspruchte den Namen und das Wappen derer von O. Niemand war so verschlagen wie dieses Ehepaar und niemand so bettelarm. Sie stellten sich so gut mit Mme. de Maintenon, daß M. d'O dem Comte de Toulouse als Erzieher beigegeben wurde; das verschaffte ihm eine Existenzgrundlage, üppige Einkünfte und eine ständige Beziehung zum König. Seine Frau wurde gleichfalls in den Gemächern des Comte de Toulouse untergebracht. Beide pflegten auch Mme. de Montespan zu hofieren, weil der Comte de Toulouse seine Mutter sehr liebte M. d'O hatte allgemach sein Benehmen grundlegend geändert. Er und seine Frau gelangten auf ganz verschiedenen Wegen, aber untereinander immer einig, zu ihrem Glück. Er war lang und hager, kühl, geistlos, ohne sich auf etwas anderes zu verstehen als auf Intrigen und darauf, Dummköpfe durch beharrliches Schweigen zurechtzuweisen. Er trus eine strenge Miene und ein gewichtiges Gehabe zu Schau, als Frömmler von Beruf sah man ihn bei allen Messen und auch zu andren Zeiten in der Kapelle. Befreundet war er nur mit Leuten, die in Gunst standen, die eine Stellung hatten, von denen er sich also etwas erhoffen konnte und die ihn wegen seiner Beziehung zum König ihrerseits schonten. Mme. d'O führte ein ganz anderes Leben; sie war geistreich, entgegenkommend und gesprächig. Sie stand auf Grund der verschiedensten Intrigen und Pläne mit alt und jung auf vertrautem Fuß. Sie gab sich den Anschein, als liebte sie nur Gesellschaft, Vergnügen und gutes Essen. Was jedoch den Ehemann anging, so hätte man ihn eher für einen Pharisäer gehalten. Kurz, ihrer beider Machenschaften bewirkte, daß Mme. d'O zur Palastdame avancierte. - (sim)
 
 

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