effner
von Wegen Ich
suchte ihn auf, diesen wunderbaren, uralten Zwerg Zikali, bekannt unter
dem Namen ›Das-Ding-das-niemals-geworden-hätte-sein-sollen‹, oder, bei den Zulus
häufiger, als ›Öffner von Wegen‹. Nachdem wir über einiges gesprochen hatten,
was die Lage im Zululand und seine Politik betraf, stand ich auf, um zu meinem
Ochsenwagen zurückzugehen, da ich es nach Möglichkeit vermied, im Schwarzen
Kloof zu schlafen.
»Hast du nichts auf dem Herzen, das du mich fragen willst, Macumazahn?« fragte der alte Zwerg, schüttelte seine lange Mähne zurück und blickte mich an - beinahe hätte ich geschrieben: ›... blickte durch mich hindurch.‹
Ich schüttelte den Kopf.
»Das ist sehr seltsam, Macumazahn, denn ich sehe, daß in deinen Gedanken etwas geschrieben steht - etwas, das mit Geistern zu tun hat.«
Da erinnerte ich mich an all die Fragen, die mich bedrückt hatten, obwohl mir nie der Gedanke gekommen war, sie Zikali zu enthüllen.
»Ah! Es kommt zurück, nicht wahr?« rief er, denn er schien tatsächlich Gedanken zu lesen. »Dann heraus damit, Macumazahn, solange ich in der Stimmung bin, sie zu beantworten, und bevor ich müde werde, doch du bist ein alter Freund, und wirst es immer bleiben, und wenn ich etwas für dich tun kann, will ich es tun.«
Ich füllte meine Pfeife und setzte mich wieder auf den Hocker aus geschnitztem Rotholz, den er mir gebracht hatte.
»Du wirst ›Öffner von Wegen‹ genannt, nicht wahr, Zikali?« sagte ich.
»Ja, die Zulus haben mich immer so genannt, seit den Tagen vor Chaka. Aber was sind schon Namen, die so oft gar nichts bedeuten?«
»Nur daß ich einen Weg öffnen will, Zikali, einen Weg, der über den Fluß des Todes führt.«
»Oho!« lachte er. »Das ist sehr einfach.« Er nahm den kurzen Assegai - so
heißt der Speer der Zulu und Massai - zur Hand, der neben ihm lag, und reichte
ihn mir. »Sei jetzt tapfer und stürze dich hinein, und bevor ich bis sechzig
zählen kann, wirst du den Weg weit offen vor dir liegen sehen, doch ob du
irgend etwas darauf findest, kann ich dir nicht sagen.« -
Henry Rider Haggard, Sie und Allan. München 1985 (zuerst ca. 1910)
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