effentlichkeitsarbeit Kommuniqués
und Telegramme wurden verfaßt. Beileidsbekundungen des Franzosischen Staates
an die Witwe des Botschafters, an den Amerikanischen Staat. Kommuniqué des Innenministeriums,
das erklärte, daß die Ordnung wiederhergestellt sei, und es sich dazu beglückwünsche,
wahrend es gleichwohl ]eden vor der Wiederkehr solcher gewalttatigen Auswüchse
warnte, und nicht vergaß, sich voller Hochachtung vor dem Andenken Richard Poindexters
zu verneigen. Telegramm des Heiligen Vaters an den Präsidenten der Französischen
Republik. Botschaft des Erzbischofs von Paris. Telegramm des Premierministers
an die Familie des Gendarmerieoffiziers, der in einem Krankenhausbett mit dem
Tode rang. Gluckwunschtelegramm des Ministers der Streitkrafte an die in Couzy
zum Einsatz gelangte Mobile Gendarmerieeinheit. Proklamation einer bordighistischen
Splittergruppe, die die Ordnungskräfte beschuldigte, ohne jede Vorwarnung das
Feuer auf den Hof eröffnet zu haben und allein für den Tod des Botschafters
verantwortlich zu sein (diese Proklamation führte beinahe dazu, daß der Minister
der Streitkrafte Anzeige wegen Verleumdung erstattete). Vertraulicher Bericht
des Kommandanten der inkriminierten Mobilen Gendarmerieeinheit an den Leiter der
Gendarmerie und der Militärgerichtsbarkeit, in dem er sich namentlich über Kommissar
Goémond beklagte (woraufhin der Minister der Streitkräfte davon absah, eine
Strafanzeige wegen Verleumdung zu erstatten, und sich in aller Dringlichkeit
mit dem Innenminister traf). Kommuniqué der ORL (Organisation Révolutionnaire
Libertaire, illegal, zwölf Mitglieder, darunter vier eingeschleuste Flics),
das sämtliche Revolutionäre dazu aufrief, «mindestens
fünfzig Flics» zu töten, um die Toten von Couzy zu rächen. Kommuniqué des Autonomen
Gewerkschaftsverbands der Oto-Rhino-Laryngologen, welcher die Öffentlichkeit
darüber informierte, daß er mit der vorgenannten Organisation überhaupt nichts
gemein habe. - Jean-Patrick Manchette, Nada. München 2006 (zuerst 1972)