ullgrab
Ich frage mich, ob auch ich, wenn es einen Sumpftod gibt, einmal auf diesem
alles in allem recht hübschen Friedhof begraben
sein werde; aber begraben von wem? Denn ich habe noch nie jemanden gesehen,
der taugliche Glieder für ein so trauriges aber feierliches Geschäft besäße.
Aber - um dieses Spiel, das ja auch weitgehend verbal ist, fortzusetzen: ich
habe gemerkt, daß ich vorhin nicht Grabstätte gesagt habe sondern Kenotaph;
und in der Tat, wenn man sich auf dem Grat zwischen Spiel und Schicksal bewegt,
dann könnte dieser Ort - der schließlich der Isotop des Labyrinths ist - zwar
ein Friedhof sein, also mit Gräbern bestückt, aber mit leeren Gräbern, auch
wenn jedes davon für irgendeinen Pseudototen bestimmt ist; ich kann in keiner
Weise sicher sein, daß meine sogenannten Vorgänger tatsächlich existiert haben.
- Giorgio Manganelli,
Der endgültige Sumpf. Berlin 1993 (zuerst 1991)
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |