aturprodukt
Ich denke nicht, daß man irgendwie aus dem Denken ausschalten kann,
daß der Mensch absolut ein Naturprodukt ist, eine Synthese
nur aus Lebewesen, die die Natur vor ihm gemacht hat. Er ist nichts außerhalb
oder über der Natur. Aber innerhalb der Natur haben sich die Wesen ebenfalls
in immer zunehmendem und variierendem Grade von der Zeitfessel freigemacht.
Sonst wären nicht alle jene Erscheinungen entstanden, die wir kennen. Jedes
Wesen hat einst seine Funktion in der Freiheit erlernt, hat sie dann in der
Gebundenheit des Körperstaates auf einem Bruchteil der Fläche, in einem Bruchteil
des Raumes, mit einem Bruchteil der Nahrung fortgesetzt. Wir wissen doch mit
voller Bestimmtheit, daß es zu irgendeiner Zeit uns, den Menschen, nicht gab.
Es gab aber Amöben von einem Zentimeter im Durchschnitt, und ihre Lebensdauer
mag die von Monaten gewesen sein. In unserem Körper sind Milliarden solcher
Amöben dauernd tätig. Sie mögen nur ein Millionstel des Volumens haben, ihre
Lebensdauer erledigen sie in Sekunden. Dennoch erfüllen sie ihren ganzen Lebensprozeß
wie einst.
In allen unseren Gedanken und Erinnerungen oder planvollen Idealen arbeiten
unverändert nichts als die Pflanzen und Tierfunktionen, aber sie arbeiten in
unerhörter Synthese, und wir können ihre Leistung noch beschleunigen, wir können
innerhalb einer gegebenen Zeit noch mehr erleben. -
Ernst Fuhrmann, Die Fessel der Zeit. Nach (
fuhr
)
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