asentrick   Bei Carrolls Tod entdeckte man unter seinen Effekten jenen Gegenstand, der bei den Mitgliedern seiner Familie unter der liebevollen Bezeichnung »CLD's Nasentrick« bekannt war. Dies war ein Eigenbaumodell aus poliertem Holz und bestand aus einem V-förmigen Gegenstand, dessen zwei Balken jeweils etwa 10 cm lang waren. Auf einer Seite führte eine Schnur hinein, die bei der anderen wieder herauskam; klemmt man die Nase zwischen die Balken und zog die Schnur hin und her, entstand die Illusion, daß sie durch die Nase hindurchging.

Auf der Illustration bezeichnet die gestrichelte Linie den Weg, den die Schnur innerhalb des hohlen Holzstücks nimmt. Die beiden Stopfen am Endejedes Balkens, die bei Carrolls Modell aus Elfenbein bestehen, dienen zweifellos dazu, die Bohrlöcher zu tarnen. Hat die Innenspitze des »V« ein Gelenk, kann man die beiden Balken flach aneinanderklappen und die Schnur scheint dann waagrecht und ohne verräterische Lücke direkt hindurchzugehen. Der Vorführende nimmt jetzt ein scharfes Messer, fährt mit der Scheide oben zwischen die Balken und durchtrennt scheinbar die Schnur. Das »V« wird aufgeklappt und die schnurlose Lücke bezeugt, daß das Messer glatt hindurchgeschnitten hat. Das bloße Zusammenklappen des »V« scheint die Schnur schon wieder zu reparieren, die natürlich wie zuvor durch das Holz gezogen werden kann. Daß man jedoch mit der Nase die Lücke schließen und die Reparatur der Schnur in possenreißerischer Manier bewerkstelligen kann, dieser Umstand dürfte den ganz besonderen Reiz dieses Geräts für den Meister des Nonsens ausgemacht haben.  - Nach: Alice im Wunderland der Rätsel. Hg. John Fisher. München 1988 (dtv 10915, zuerst 1973)

Nasentrick (2)
 

Nase Trick

 

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