Mühlenbetrieb   Die Mönche berieten, was sie mit dem Weibsbild anfangen sollten, und der eine sagte: »Wir wollen sie lebendig begraben!« Der andere meinte: »Sie möge mit ihm zusammen im Kerker umkommen!« Noch andere aber waren mitleidiger und schlugen vor: »Laßt sie uns nach Hause schicken!« Ein Weiser unter ihnen sprach: »Wir könnten uns ein paar Tage mit ihr ergötzen; nachher wird Gott uns schon das Rechte eingeben.« Zu diesem Vorschlag lachten alle Jungen und auch die schon im reiferen Alter Stehenden; die Alten aber zwinkerten verständnisvoll mit den Augen. Endlich beschloß man denn auch wirklich, man wolle mal sehen, wie viele Hähne eine Henne vertragen könne. Und als ihr der Urteilsspruch verkündet wurde, da lachte die Mohrrübenliebhaberin unwillkürlich hell auf, daß sie die Henne für eine solche Menge Hähne sein sollte. Als dann alles wieder ruhig geworden war, hatte zuerst der General eine handgreifliche Unterhaltung mit ihr, nach ihm der Provinzial, dann der Prior und so fort bis zum Glöckner und dem Gärtner, die ebenfalls auf den Nußbaum stiegen und so kräftig die Nüsse herunterschlugen, daß sie allmählich anfing, zufrieden zu sein. Und zwei volle Tage hintereinander flogen die Spatzen fortwährend in der Scheuer aus und ein. Etliche Tage darauf öffneten sie dem Laienbruder das Verlies, er kam aus seiner dunklen Hölle wieder hervor und vergab ihnen allen und hatte wie jeder andere Pater seinen Anteil an der gemeinsamen Frau. Und willst du's mir glauben? Sie hielt ein volles Jahr lang einen solchen Mühlenbetrieb aus!

Antonia: Warum sollte ich dir denn das nicht glauben?

Nanna: Und sie wäre ihr Leben lang im Kloster geblieben, wenn sie nicht schwanger geworden wäre und ein Kind mit 'nem Hundekopf zur Welt gebracht hätte. Da wurde sie den Klosterbrüdern über. - Aretino

 

Geschäft Mühle Drehen

 

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