- Francesco Valesio, Anatomische Darstellung. 1627. Aus: Dirk H. Veldhuis,
Träumen mit offenen Augen. Phantastische Bilderwelten.
Nördlingen 1986
Männerarsch (2) Im Vordergrund eines
der Bilder Goyas, in denen ein unbeschreibliches Getümmel und Tohuwabohu
herrscht, hat ein wildgewordener Stier, einer von jenen,
die ihre Wut noch an den Toten auslassen, das Hinterteil eines der Kämpfer entblößt.
Dieser, bloß verwundet, schleppt sich auf den Knien weiter. Mit seinen Hörnern
hebt das Untier das zerfetzte Hemd des Unglücklichen auf, so daß die beiden
Hinterbacken sichtbar sind, und will den Kopf eben neuerlich drohend senken;
das versammelte Volk bleibt jedoch von diesem so unschicklichen Gemetzel völlig
unberührt. -
(
cb
)
Männerarsch (3) Im Innern des Mannes, mit dem Enddarm als Eingang, befinden sich Stellen, die, sofern sie stimuliert werden, selbst den verbissensten Gegner freigesetzter Energie dazu bringen, nachzugeben. Im Arsch des Mannes befinden sich erogene Zonen, und für viele Männer sind diese erogenen Zonen leider immer noch tabuisiert. Ob es nun der Mann selbst ist oder die Frau, die meint, es sei maßlos merkwürdig, in den Mann einzudringen, wo doch ansonsten die Frau ein Patent auf die Penetration hat, lasse ich im Ungewissen. Ich bin nur der Meinung, dass dies schwachsinnig ist.
Glücklicherweise höre ich oft von Freundinnen, dass sie problemlos
mit dem Arsch ihres Mannes spielen. Übrigens verließ Fisting (die Hand
in den Arsch stecken) die Lederschwulenkategorie in meinem inneren,
angespannten Kopf erst, als eine Freundin mir vor einigen Jahren
erzählte, dass sie ihren männlichen Geliebten fistet. Dafür bedanke ich
mich. Von einer anderen Freundin, die einen Sexshop für Frauen in
Kopenhagen besitzt, weiß ich, dass in den letzten Jahren der Verkauf
von Anschnalldildos an heterosexuelle Paare erheblich gestiegen ist.
Man kann also davon ausgehen, dass die Frau sich den Dildo anschnallt
und den Mann fickt. Viel Spaß. - B
altazar Castor
,
taz vom 9.6.2007
Männerarsch (3)
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Eric Stanton, Bonnie and Clara
Männerarsch (4)
Männerarsch (5)
Männerarsch (6) Er brauchte die dunkle Innenwelt nicht, solange die Wasser des Tawe auf ihn eindrängten und die exzentrisch alltäglichen Menschen laut und bunt aus ihren Häusern barsten und krochen, aus den ruchlosen Mauern, den Fabriken und Straßen, den lockenden Laden und lästerlichen Kirchen, den Bahnhöfen und Versammlungsräumen, den stürzenden Gassen und Backsteinwegen, aus den Torbögen und Unterständen und den Höhlen hinter Bauzäunen, aus der gemeinen wilden Wissenheit der Stadt.
Endlich hatte der Betrunkene ihn erreicht. »Faß mal hierher«, sagte er und drehte sich um und klopfte sich auf den Hintern.
Der Barkeeper pfiff und ließ sein Glas stehen, um mitzuerleben, wie der junge Mann den Hosenboden des Betrunkenen abtastete.
»Was fühlst du da?«
»Nichts.«
»Richtig. Nichts. Nichts. Ist ja auch nichts mehr zu fühlen.«
»Ja, wie kannst du dann sitzen?« fragte der Barkeeper.
»Ich setz mich halt auf das, was der Doktor mir gelassen hat«, sagte der
Mann zornig. »Ich hatte mal 'nen genauso guten Hintern wie du. Ich hab in Dowlais
unter Tage geschafft, und das Ende der Welt ist auf mich eingestürzt. Weißt
du, was ich für meinen Hintern bekommen hab? Vier Shilling und drei Pence. Zwei
Shilling anderthalb pro Backe. Billiger als ein Schwein ist das.« -
(hund)
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