ügenhasser  »Wollen Sie das?« fragte mich Johnny. »Soll ich Ihnen auch den Rest Ihrer Nase brechen?«

»Ich war's nicht«, keuchte ich. »Sie haben den Falschen erwischt.«

»Also, das hasse ich einfach«, sagte Johnny. »Wären Sie bloß ein reiches, weißes, Anzug und Schlips tragendes, oberarrogantes Arschloch, nun, mit so einem Scheißer würde ich schon fertig. Aber ich hasse Lügner. Wir alle hassen Lügner, stimmt's?«

Alle schnatterten zugleich auf Spanisch los.

Dann sagte Johnny: »Carlos, zeig dem Mann hier, wie sehr ich Lügner hasse.«

Der Typ, der mir die Handschellen angelegt hatte, bog den kleinen Finger meiner rechten Hand hintenüber, bis er brach. Sie steckten mir etwas in den Mund, um mich am Schreien zu hindern.

»Irgendwie habe ich das Gefühl, er hat's immer noch nicht kapiert«, sagte Johnny. »Zeig's ihm nochmal.«

Der Typ hinter mir brach mir den Ringfinger, dann den Mittelfinger und schließlich den Zeigefinger. Jedesmal, wenn er mir einen Finger brach, lachten sie lauter als zuvor.

Johnny sagte: »Laß ihm den Daumen, dann kann der Schwuchtelarsch wenigstens nach Hause trampen. Aber hören Sie mir zu, Mann, hören Sie mir gut zu: Vergreifen Sie sich noch einmal an einem von meinen Mädchen, dann spüre ich Sie wieder auf, und beim nächsten Mal bin ich nicht mehr so nett. Ich breche Ihnen den Daumen, und ich breche Ihnen alle übrigen Finger, dann breche ich Ihnen die Hände, die Arme, Beine, Füße und jeden Knochen in Ihrem gottsdämlichen Blödarschkörper. Und jetzt verpissen Sie sich aus meinem Wagen.«

Sie nahmen mir die Handschellen ab und stießen mich aus der Tür. Ich fiel mit dem Rücken auf etwas Hartes. Der Lieferwagen schoß davon. Ich blieb lange auf dem Boden liegen, mit dem Gesicht in etwas Breiigem, Fischigem.   - Jason Starr, Top Job. München 2006 (SZ Kriminalbibliothek 31)