eibesschaden

 

Sie wollten das Leben ihres geliebten   Landesgebieters schützen,
Des berühmten Kriegsherrn,   so gut sie konnten.
Sie wußten noch nicht,   als sie die Waffen führten,
Die hartbeherzten   Heldenkrieger,
Und von allen Seiten   auf ihn einzuhauen gedachten,
Um seine Seele auszulöschen:   diesem sündhaften Schädiger
Konnte überall auf Erden   kein noch so ausgezeichnetes Eisen,
Keines der Schlachtschwerter,   einen Schaden zufügen,
Denn verwunschen hatte er   die Waffen alle,
Ein jedes Schwert.   Es sollte jetzt sein Abschied von der Welt
An dem Tag   dieses Lebens
Armselig werden   und der unheimliche Geist
In die Gewalt der Teufel   weit wegziehen.
Da stellte er fest,   der früher so viele
Martern im Herzen   dem Menschengeschlecht,
Freveltaten zugefügt hatte   — in Feindschaft lebte er mit Gott —,
Daß ihm der Leib   nichts mehr leisten wollte,
Denn der wackere   Verwandte Hygelacs
Hielt ihn fest an der Hand.   Sie haßten einander,
Solange sie lebten.   Leibesschaden erlitt
Der unheimliche Unhold. An seiner Achsel wurde
Eine gewaltige Wunde sichtbar.   Seine geweiteten Sehnen zerrissen,
Die Bänder des Körpers barsten.   Dem Beowulf wurde
Glücklicher Kampfruhm gegeben.   Grendel mußte von dort
In sein finsteres Fennversteck   fliehen, todwund
Seine wonnelose Wohnstatt aufsuchen.   Er wußte nur zu gut,
Daß er am Ende des Lebens   angelangt war,
Gezählt war die Zeit seiner Tage.

 - Beowulf  (Übs. und Hg. Martin Lehnert,  Insel Verlag Leipzig 1986, zuerst ca. 650)

Wunde

 

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