adendiebin Mit der Stirn unter den Rippen des Ladendetektivs kreischte Esther: »Papi, ich muß mal pinkeln.«
»Pinkel soviel du willst«, sagte er. »Da kommst du nicht raus.« Kunden sammelten sich um den Käfig. Esther beugte ihre Schenkel und pißte. Die Kunden wichen zurück, rissen vor Entsetzen ihre Münder auf, als Esthers Urin zwischen sie strömte. Den Detektiv ließ das kalt. In zwei langen Fingern floß der Urin unter seinen Beinen. »Das wirst du aufwischen, Schwester. Mit deiner Zunge.«
Esther knöpfte ihre Bluse auf. Die Kunden
drängten wieder zum Käfig zurück und standen in der Pisse, um die Nippel
der Ladendiebin anzugaffen. Der Detektiv hüpfte wild vor Esther rum und schirmte
sie mit seinen Armen ab; selbst ein Hauch von Nacktheit in diesem Käfig konnte
ihn seine Stelle kosten. Er schloß die Käfigtür auf und wollte Esther wieder
Handschellen anlegen. Er hätte Rupert nicht den Rücken kehren sollen. Als Esther
in die Tür trat, - ihr verkleckster, bepißter Rock klebte an ihren Schenkeln
und ihr Busenansatz lag weit über ihrem Ausschnitt -, grub Rupert seine Zähne
in die Wade des Detektivs. Der Detektiv heulte auf,
ließ die Handschellen fallen und griff nach seinem verwundeten Bein. Er versperrte
Esther immer noch den Weg. Sie mußte ihn erst in die Hoden
kneifen, ehe sie zwischen ihm und dem Käfig durchschlüpfen konnte. Noch nie
hatten die Kunden ein so verwerfliches Mädchen gesehen. Sie rollten sich ganz
klein zusammen, um sich nicht an Esther zu beschmutzen. Esther war noch nicht
fertig mit Melamed. Als sie den Haupteingang erreichten, hatte sie noch mehr
Lollipop-Höschen und einen riesigen, unpraktischen Strumpfhalter. - Jerome Charyn, Marilyn the Wild. München 1996
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