anone hält
seine Sammlung von Puppen schön zusammen und außerdem gibt er eine hübsche Stange
Geld für sie aus, indem er ihnen Autos und Pelze und Diamanten kauft und schicke
Wohnungen für sie einrichtet, und vor allem machens die schicken Wohnungen.
Eines Tages setze ich Kanone auseinander, daß er doch einen Haufen Geld sparen
kann, wenn er ein Haus mietet und alle seine Puppen einfach zu einer einzigen
glücklichen Familie drin zusammenpfercht, statt sie einzeln über die ganze Stadt
verstreut wohnen zu haben, aber Kanone meint, diese Idee taugt nichts. «Zunächst
mal», sagt er, «weiß keine was von der anderen, außer daß Doris und Cynthia
und Bobby über Charlotte, meine treuliebende Gattin, im Bilde sind, obwohl diese
von ihnen natürlich keine Ahnung hat. Jede denkt, sie ist die einzige bei mir.
Wenn ich sie jetzt aber alle zusammen in einen Stall sperre, werden sie bloß
eifersüchtig aufeinander. Abgesehen davon», sagt Kanone, «wäre so ein Arrangement
auch höchst unmoralisch und gesetzwidrig. Nee», sagt er, «viel besser, sie wohnen
jeder für sich, denn bedenke nur mal, wieviel Zuhauses ich dadurch gewinne,
wo ich mich hinverziehen kann, wenn ich mal nach Haus gehn will. Ungelogen»,
sagt Kanone, «ich glaube, ich habe mehr Möglichkeiten, nach
Haus zu gehn, als irgendein anderer Kerl am Broadway.» - Damon Runyon: Schwere Jungen, leichte
Mädchen. Reinbek b. Hamburg 1961 (rororo 197)
Kanone (2)
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