Grönland  Grönland, das Massiv aus Gneis und Granit, schob sich, ein Keil, vom Pol in das atlantische Wasser. Zwei Millionen Quadratkilometer Fläche bedeckte es. Das Urgebirge seines Körpers hatten der Wind, strömende Wasser, Kälte, schauernde Gletscher verstrichen. Die mächtigen Falten waren abgetragen eingeebnet. Weiter rissen die Elemente an dem starken Rumpf. Einen Eisschild von tausend Fuß Dicke trug das Land. Seinen Ostrand umzog ein hoher Bergkamm, Eisdrift versperrte die Küste; Bäche stürzten über die Talboden die Gehänge. Im Westen stand ein Bergland mit scharfen Gipfeln und Graten. Ungeheure Gletscher drangen über die Berge an die Küsten. Durch Talkrümmungen wanden sie sich herunter, stiegen zerklüftet über Stcilstufen. Wulstig wellenförmig ihre Oberfläche. Aus den Firnmuldcn flössen sie ab, langsam wie Schnecken bewegten sie sich zum Meer, brachen in die Fjorde ein, verstopften die Buchten.

Zwölf Kilometer breit, sechzig lang, stieß der Frederikshaabgletscher in den Ozean; seine Schuttfläche warf er breit vor sich auf. Der Store Karajak. Er hatte eine Geschwindigkeit von zwölf Metern am Tag.

Unter dem siebzigsten Grad der Jakobshavngletscher, der Uparmwick unter dem dreiundsiebzigsten, Ullaksoak unter dem achtundsiebzigsten.

Der Torsukatak Assatak Tuarparsuk Tasarmiant Umartorsik Kangardluksuak Itliarsuak Ulangordlak.

Die Erde schoben sie in Dämmen vor sich, warfen den Abbruch der Berge, Schutt ihres Grundes, in Moränen um sich auf, schliffen Felsen ab. Unter ihnen kamen weiße Flüsse zum Vorschein, ließen Lehm und Kies auf die Böden der Fjorde sinken.

Mit dieser Aufschwellung der Erde am Nordpol hatte sich das Wasser vermählt; es hatte das Land nicht wie die ändern Kontinente losgelassen und sich zur Meeresfläche zurückgezogen. Es wühlte hämmerte riß an dem uralten Gestein. Fiel wirbelnd unaufhörlich aus der dunklen und erhellten Luft, Schnee, Milliarden flimmernder sechsstrahliger Kristalle Sternchen Stäubchen, überschütteten erdrückten lautlos weich die riesigen starren Kuppen Zacken Mulden. Und wie sie sinterten und gefroren, geronnen sie, wurden zusammenzementiert zu dem grünlichen glasigen Eis, das die alte Eisdecke überschichtete. Und durch seine Spalten floß neues Wasser, gefror weiter in der Tiefe. Das Eisgebirge wuchs. Überall wuchs still Eis auf dem großen öden Land. Eiswüsten breiteten sich über das Inland hin. Schwarze Berggipfel, die Nunataks, ragten aus dem gefrorenen großen Wasser auf. Das stieg an und gedieh in den Firnen, auf den Hochflächen, zog nach den Fjorden, gletscherschiebend, ab. Nach Norden buckelte sich die Ebene des Eises hoch. Wellig unermeßlich zog sie sich hin vom sechzigsten bis über den achtzigsten Breitengrad, zwischen der zwanzigsten und sechzigsten Länge. Sie überdeckten Schneebreiflächen, trockene Schneewüsten, auf Höhenzügen das Höckereis. Wassergefüllte Senken waren in sie eingetragen, im Kreis von Haufen des wilden tiefen Schnees umgeben. In ihre Seen entleerten sich Gletscherbäche und tosten über Rissen des Eises in bodenlose Klüfte Brunnen, deren blaue Wände senkrecht abfielen. Weißblau der Himmel über diesem Kontinent. Der glühende Gasball der Sonne belichtete wärmte hier nur wenige Monate. In einer Dämmerung lag das Land, durch die der stumme Mond und die fernen zuckenden Sterne blickten, in der märchenhaft das wechselnde Nordlicht tanzte. Winde wurden über Gebirge Ebenen Gletscher des Landes geworfen, Föhne mit Wärme, Nordweststürme, die den Schnee zu Wolken peitschten, ihn wie einen Vorhang vor sich trieben. Der fegende Sturm schmolz Kehlen in die Firne und Gletscher, modellierte die Eismassen, zog Dünen in sie ein mit flachen Böschungen. Den gefrorenen Boden hobelte er zu einer Platte glatt.   - (gig)

Grönland   (2)

Insel


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