ötterdämmerung Im
März 1945 war die Metropole Wien von sowjetischen Stoßtruppen umstellt. Nur
nach Norden und Nordwesten bestand noch I.andverbindung zum Reich. In diesem
Moment befahl der Gauleiter und Rcichsverteidigungs- Kommissar ßaldur von Schirach,
Herrscher der Stadt, eine letzte Festaufführung der »Götterdämmerung«. In aussichtsloser
Lage der Stadt und des Reiches sollte die von Richard Wagner komponierte Verzweiflung
der Nibelungen (aber auch die in den Schlußakkorden enthaltene Hoffnung auf
Wiederkehr) über alle Sender des Südostens übertragen werden, sofern diese in
deutscher Hand waren. »Wenn schon das Reich untergeht, muß uns die Musik doch
bleiben.« Die seit Oktober stillgelegte und allseits verriegelte Oper wurde
wieder aufgeschlossen. Orchestermitglieder wurden von den Fronten in die Gauhauptstadt
geschafft. Am Vorabend der Hauptprobe I (mit Orchester und Kostümen, aber ohne
Brand Walhalls im Dritten Akt, die Generalprobe sollte dann vom Rundfunk aufgenommen
und übertragen werden, auf eine Premiere wurde verzichtet) flogen US-Geschwader
von Italien nach Wien und bombardierten das Zentrum. DIE OPER BRANNTE AUS.
- (klu)