Götter, afrikanische  Die Götter sterben.

Viele haben die Versklavung nicbt überlebt. Wieviele weigern sich ins Exil zu folgen??!

Von den Hunderten von Göttern, die Lydia Cabrera noch auf Kuba beschreiben oder aufführen konnte, sind nur noch wenige nach. Am lebendigsten erscheint fast der gefürchtete Babaluaye, San Lazaro, der zu religiösen Kollekten auf einem Karren in Little Havanna herumgefahren wird, der in jeder Botanica, mit seinen Hündchen, leprös auf den Krücken steht und sich sogar im Sündenwäldchen auf Virginia Key mit Kerzen und Opfergaben findet. Und die Heilige Barbara, Changò

Auch er am Strand vertreten und mit Opfergaben versehen. Eleggua, Elegba, der Muddkopf, der Betonkopf, als Maskottchen für die Strassenkreuzer, der Götterbote, der Teufel, die irrende Seele, der Nino de Antocha, Gott der Kreuzwege, wie Hekate, und der Türen, der Wege, wie Hermes; in Trinidad, Haiti, Brasilien gemeinhin ohne die Funktion des Totengeleiters, des Psychopompen - in Haiti allerdings unterstehen ihm als Grand Chemin die Totengötter. In Miami nun gibt es noch eine Variante des phallischen Muddkopfes - Echu, der im Ödland herumstreicht und die Toten empfängt und sich von ihren Opfern, den Äsern nährt.

Orula, Orunmila verkürzt, auch Ifa, der Gott der Babalawos, San Francisco.

Olofi, der allmächtige Vater, der Heilige Geist.

Ogun, San Pedro, ist nicht so allgegenwärtig, wie in Haiti zum Beispiel, wo er sich viele andre Götter einverleibt hat.

Agayu, eine Variante Changôs, ist häufig, der Heilige Christophorus. Und Obatala, Gottvater. Yemaya, Nuestra Senora de Regla. Ochun, La Garidad del Cobre. Ossun, Bruder Elegbas. Olokun, Gott oder Göttin. Ochossi, Gott der Jagd.

Oricha Oko, der Ackergott, San Isidro Labrador. Ibeji, Las Jimaguas, die göttlichen Zwillinge.

Nana Buluku, die alte Allmutter des Schlamms sinkt hinweg und mit ihr Inle, Ordua, Oba, Yegua, Yausa, Oya.

Die Kongo haben blutverkrustete Töpfe und blutverkrustete Betonköpfe am Eingang.

Ihre Götter heissen:

Tierra Tiembla, Obatala.
Sarabanda, Ogun, San Jüan Bautista.
Kisimalongo.
Kuyomalongo, Elegba.
Mariwinga, Siete Sayas, Yemaya.
Siete Rayos, Changö.
Pata Yaga, Viejo Panzo, San Lazaro.
Mamakalungo, Oya, Virgen de la Candelaria.
Mama Santeya.
Ochossi.
Mangbe, Olofi.
Mama Chola, Ochun, La Virgen del Cobre.
Belebekan, San Miguel de Acaje -und eben der fürchterliche und unerklärliche Perro de Prenda.

Mehr als in den anderen afroamerikanischen Religionen drängen die kubanischen Götter in den Alltag hinein. Sie sitzen am Zaun, an der Tür, in Schränken, am Swimniing Pool, auf der Toilette.

Eine besondere Verbindung von Abgrube, Thanatos und Anal, wie sie mir sonst nur aus Hitchcocks Psycho bekannt ist: auf den Toiletten der Babalawos, der Santeros, der Mayomberos stehen Becher mit Trinken und Teller mit Essen, Spazierstöcke, Ziegel voller Orakelzeichen, Blut und Federn - alles für den Toten der geistlichen Familie, für die Ahnenreihe.    - Anhang zu (pet)

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