Maigret wäre es schwergefallen, auch nur einen Gedanken klar auszudrücken. Bei ihm war das so ganz anders. Er witterte etwas. Er witterte vielerlei, wie immer beim Beginn einer Untersuchung, aber er hätte nicht sagen können, wie sich dieses ganze Gewölk von Ideen früher oder später lichten würde.
Das war ein wenig demütigend. Es machte ihn ziemlich klein. Er kam sich neben seinem gewandten Kollegen plump und schwerfällig vor.
»Das ist ein seltsames Mädchen«, murmelte er dennoch. Und das war alles,
was er über jemand zu sagen wußte, dem er einst begegnet war, dessen ganzes
Leben er fast haargenau kannte und der ihm sein Herz offenbart hatte. -
Georges Simenon, Mein Freund Maigret. München 1975 (Heyne Simenon-Kriminalromane
10, zuerst 1949)
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