eradeaus  Da war etwas Merkwürdiges an ihm, Menschen, die ihn nicht mochten, mit denen stimmte etwas nicht; er schien eine Art Test zu sein für etwas in diesen Menschen, das sie verloren hatten und gern wieder gehabt hätten.

Er hatte leichte, lange Beine, und er ging immer geradeaus, gerade wie ein Indianer gingen seine Füße, und sein Körper hielt sich zurück. Und es war rührend und lächerlich, denn es war der Gang eines Familienvaters im Kind des Vaters, ein Konstruktionsfehler, der sofort aufhörte, wenn er sich setzte, denn wenn er saß, war er ein vaterloses Kind, von seinem schmalen Hintern aufwärts war er so klein. Seine Hände waren lang und dünn, und wenn er ihre Hände hielt, waren sie sehr zerbrechlich, so als seien sie noch nicht lange benutzt worden, aber wenn er à bientôt zu seinen Freunden sagte, Madame, war sein Händedruck kräftig und sicher. Aber sein Lächeln, Madame, war das sanfteste an ihm. Seine Zähne waren weiß und regelmäßig, aber auf die Zähne kam es nicht so sehr an, sondern auf seinen Mund. Die Oberlippe war wie eine Lippe über einer Lippe, eine schwache innere Linie ließ ihn doppelt erscheinen, wie das Lächeln von Tieren, wenn es Frühling wird; und während die meisten Münder dem Schwung der Knochen folgen, verlief seiner nach außen und nach oben, ganz unabhängig von der Schädelform.

Sein Kinn war lang und oval und seine Augen waren wie ihre, so als seien sie Blutsverwandte, Bruder und Schwester, aber durch Ereignisse voneinander getrennt. Seine waren sanft und leuchtend und aufmerksam, und ihre waren freundlich und humorvoll und satirisch. Manchmal rollte er seine Augen nach oben, so daß man sich fragte, ob er das mit Absicht tat oder ob irgend etwas in ihm an irgend etwas zu denken versuchte, und in dem Augenblick kamen sie wieder zurück - ohne den Gedanken, lächelnd und freundlich.  - Djuna Barnes, Hinter dem Herzen. Berlin 1994

Geradeaus ⁽²⁾

Geradeaus ⁽³⁾