irma, agile   Der Feldkurat  sagte: «Wir brauchen also vom Bischof geweihtes Öl. Hier haben Sie 10 Kronen und kaufen Sie eine Flasche. In der Militärintendantur gibts wahrscheinlich so ein Öl nicht.»

Schwejk machte sich also auf den Weg, um vom Bischof geweihtes Öl zu beschaffen. So etwas ist ärger als das Suchen nach dem Wasser des Lebens in dem Märchen der Bozena Nemcova. .

Er ging in mehrere Drogerien, und sobald er sagte: «Bitte ein Fläschchen vom Bischof geweihtes Öl», brach man entweder in ein Gelächter aus oder versteckte sich entsetzt unter dem Pult. Schwejk gebärdete sich ungewöhnlich ernst.

Er entschloß sich also, sein Glück in den Apotheken zu versuchen. In der ersten ließ man ihn vom Laboranten hinausführen. In der zweiten wollte man auf die Rettungsstation telephonieren und in der dritten sagte ihm der Provisor, daß die Firma Polak in der Langengasse, ein Geschäft mit öl und Lade, das verlangte Öl entschieden auf Lager haben werde.

Die Firma Polak in der Langengasse war tatsächlich eine agile Firma. Sie ließ keinen Käufer aus, ohne seine Wünsche zu befriedigen. Verlangte er Kopaiwabalsam, goß man ihm Terpentin ein, und gut wars.

Als Schwejk kam und für zehn Kronen vom Bischof geweihtes Öl verlangte, sagte der Chef zum Gehilfen: «Gießen Sie ihm 10 Deka Hanföl Nummer 3 ein, Herr Tauchen.»

Und der Gehilfe sagte, während er Schwejk das Fläschchen in Papier wickelte, ganz geschäftsmäßig: «Es ist die beste Qualität, falls Sie noch einen Pinsel, Lack oder Firnis wünschen, wenden Sie sich gefälligst an uns. Wir werden Sie solid bedienen.»   - Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Reinbek bei 1969 (zuerst 1920 - 1923)

 

Geschäftsleben Beweglichkeit Firma

 

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