irmament   Das Firmament wird von den Sternen zusammengehalten, so daß es nicht auseinanderfällt, so wie der Mensch von den Adern aufrechterhalten wird, so daß er nicht zerfließt und nicht zerteilt wird. Und wie die Adern vom Fuß bis zum Kopf den ganzen Menschen durchziehen, so auch die Sterne das Firmament. Und wie sich das Blut in den Adern regt, und wie hinwiederum das Blut die Adern bewegt und sie springen und Pulsschläge geben läßt, so wird auch das Feuer in den Sternen bewegt und bewegt hinwiederum die Sterne und läßt in ihnen Funken wie Pulsschläge aufspringen. Und das sind die gewöhnlichen Sterne, in denen sich nach den jeweiligen Taten der Menschen Stürme erheben. Die Planeten jedoch werden nicht fortwährend auf diese verschiedenen Weisen bewegt, sondern nur je nachdem sie von der Sonne und dem Monde hierzu veranlaßt werden, und wie es diese größeren Gestirne bestimmen. - (bin)

Firmament (2)  Das Firmament aber enthält das Feuer, die Sonne, den Mond, die Sterne und die Winde, durch all diese Dinge besteht es, und durch sie erhält es seine Festigkeit, so daß es nicht auseinanderfäilt. Denn wie die Seele den ganzen Körper des Menschen zusammenhält, so halten auch die Winde das ganze Firmament zusammen, damit es nicht zerstört werde, und sie sind unsichtbar wie auch die Menschenseele, die von Gottes Geheimnis kommt. Und wie ein Haus ohne Ecksteine nicht bestehen kann, so hätte auch das Firmament, die Erde, der Abgrund und die ganze Welt mit allem, womit sie zusammengesetzt ist, ohne diese Winde keinen Stand. Denn wären sie nicht, dann würde die ganze Erde zerrissen werden und zerbersten, wie auch der ganze Mensch zerrissen würde, hätte er keine Knochen. Der Hauptostwind hält nämlich die ganze Ostseite, der Hauptwestwind die ganze Westseite, der Hauptsüdwind die ganze Südseite und der Hauptnordwind die ganze Nordseite zusammen. - (bin)

Firmament (3) Der Himmel? - eine dunkle Scheisse, in der es von Milliarden von Glühwürmchen wimmelt.  - Blaise Cendrars, nach: B. C.: Im Hinterland des Himmels.. Basel 1987

Firmament (4)  Von der Harmonie des Firmamentes. In seinen Urndrehungen läßt das Firmament wundervolle Töne erschallen, die wir aber wegen der allzu großen Höhe und Breite des Firmamentes nicht vernehmen. Es hat ebenso seine Töne wie eine Mühle oder ein Wagen, die sich drehen.

Das Firmament dehnt sich aber deshalb in solcher Höhe und Weite um die Erde, damit die Menschen und Tiere auf der Erde nicht sterben; denn Mensch und Tier würden von dem Feuer, den Winden, dem Wasser und den Wolken sterben, wenn sie ihnen nahe wären. Wie nämlich Leib und Seele beisammen sind und sich gegenseitig befestigen, so gehören auch das Firmament und die Planeten zusammen und fördern und stärken sich gegenseitig. Wie die Seele den Körper belebt und fest macht, so erhalten und stärken die Sonne, der Mond und die Planeten mit ihrem Feuer das Firmament.

Denn das Firmament ist wie das Haupt des Menschen; Sonne, Mond und Sterne wie die Augen; die Luft wie das Gehör; die Winde wie der Geruch; der Tau wie der Geschmack; die Seiten der Welt wie die Arme und das Gefühl. Die übrigen Geschöpfe aber, die auf der Welt sind, sind wie der Leib; die Erde aber wie das Herz. Wie dies den oberen und unteren Teil des Körpers zusammenhält, so bildet die Erde den Wassern gegenüber, die auf ihr fließen, das trockene Element, für die Wasser dagegen, die unter der Erde sind, ist sie der Widerstand, daß sie nicht verkehrterweise hervorbrechen.   - (bin)   


Himmel Weltordnung

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