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kleines
Woher nur hatte er die Angewohnheit, ständig mit irgendwelchen Bindfäden
in den Taschen herumzulaufen, bunte Wollfäden zu sammeln und sie zwischen die
Buchseiten zu legen oder aus diesem Kram mit Tragant-Gummi alle möglichen Figuren
zu basteln. Während er einen schwarzen Bindfaden um die Türklinke wickelte,
fragte sich Oliveira, ob die Fragilität der Fäden ihm nicht eine Art perverser
Befriedigung verschaffte, und er kam zu dem Schluß, daß maybe peut-etre und
wer weiß. Was man mit Sicherheit sagen konnte, war, daß die Bind- und Wollfäden
ihm Freude machten. Nichts schien ihm verlockender, als zum Beispiel ein riesiges
transparentes Dodekaeder zu bauen, eine komplizierte Aufgabe, die viele Stunden
in Anspruch nahm, und dann ein Streichholz daranzuhalten und zuzusehen, wie
ein scheinbar nichtiges Flämmchen hin und her leckte, Indes Gekrepten die-Hände
rang
und sagte, es sei eine Schande, etwas so Schönes zu verbrennen. Es war schwer,
ihr zu erklären, daß je zerbrechlicher und vergänglicher das Gebilde, desto
größer die Freiheit, es zu schaffen und zu zerstören. In Oliveiras Augen waren
die Fäden das einzig passende Material für seine Erfindungen, und nur von Fall
zu Fall bekam er Lust, ein Stück Draht oder Bandeisen zu verwenden, wenn er
es auf der Straße fand. Er hatte es gern, wenn in allem, was er anfertigte,
so viel freier Raum wie möglich entstand, so daß die Luft ein- und austreten
konnte, vor allem, daß sie austreten konnte; ähnlich ging es ihm mit den Büchern,
den Frauen und den Verpflichtungen, und es lag nicht in seiner Absicht, daß
Gekrepten oder der Kardinalprimas seine kleinen Feten begriffen. -
(ray)
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