lch

- Hans Traxler

Elch (2)

Elch (3)  Es wird gesagt, daß Herakles in seiner Jugend Alkides hieß. Sein Vater war Alkaios. Dieser war der Sohn von Zeus und Alkmene. Alkmene stammte aus Theben in Boeotien. Sie selbst war wiederum ein Abkömmling von Perseus, denn sie stammte  von Elektryon, dem König von Mykene, der ein Sohn von Perseus und Andromeda war. Der Name »Alk« wird sehr eng mit »Herakles« verbunden. Als Mutter wird »Alkmene« genannt. Das Wort »Alk« ist identisch mit dem nordischen Begriff »Elch« oder »Elk«. Der Elch ist das große Schaufeltier, das auf dem Kopf Hände hat, mit denen es im Boden wühlen und arbeiten kann wie eine große Maschine. Es ist von Bedeutung, daß es in Nordamerika eine Reihe von Elchlegenden gibt, in denen dieses Tier in irgendwelchen Aktionen den Boden endlos aufwühlt, umgräbt, riesenhafte Kanäle baut und arbeitet. »Alkmene« bedeutet nicht eine Frau, welche die Mutter eines Helden war, sondern sie bedeutet »Elchmänner«, d. h. eine Organisation von Leuten, deren Hauptarbeitsmittel die Schaufel war. »Herakles« stellte also die Arbeitsorganisation des »Elchclans« dar. Den Begriff des Elchclans würde man in seinen Einzelheiten genauso verfolgen können wie die Clans der Hirsche, der Bären, Wölfe, Adler und anderer Tiere, die der Mensch zum Symbol seiner eigenen Funktionen gemacht hatte.

Die griechische Version hat die Herakles-Legende mit Mykene in Verbindung gebracht. Wie wir aus den Trümmern von Mykene wissen, sind dort gewaltige Bauten errichtet worden. Es haben also Arbeitsbataillone dort gearbeitet. Da es ebensolche Bataillone zu einer Zeit von Schottland (Argyle) bis nach Ägypten und wahrscheinlich auch in Nordamerika oder vielleicht auf der ganzen Erde gegeben hat, besaß Griechenland in Mykene eben ein besonderes Fragment der Tradition dieser Elchmänner.

Alkmene, so wird gesagt, war die Tochter von »Elektryon«. Auch das ist ein »Elch«name. Wahrscheinlich ist »Elektryon« identisch mit »Alquitran«, das im Spanischen heute die Bedeutung »Pech« hat. »Elch-Tarn« oder »Elchtran« wird irgendeine besondere Version gewesen sein für schlammige, zähe Massen, die für Bauten oder andere Zwecke gebraucht wurden. Der Elchclan verglich alle Dinge in seinem Arbeitsgebiet mit Elchprodukten und Elchfunktionen.  - Ernst Fuhrmann, Interpretation der Herakles-Legende. Nach (fuhr)

Elch (4)   Warum reinige ich nicht mein gewehr, warum ist das innere seines laufes von wiesen rötlichen rostes bedeckt, warum wiederhole ich ständig die phrase: ja, es ist gut, so dazuliegen und zu warten?

Der garten besitzt nur sechs bäume, er hat keine sieben, nicht einmal sieben, aber es ist auch kein großer garten, auf den ich blicke, der da so unter dem schnee liegt.

In diesem winter stelle ich mir den summenden gesang der sirenen und das bedrohliche gezische der medusen vor, ich höre bald wirklich diese geräusche, sehe aber ihre urheber nicht.

Ein gespräch mit mir selbst, ehe noch tag war, dessen veranlassung und gegenstand der elch war; keine lufterscheinung des nordens also, sondern der geher, der schreiter, der hin und wieder laufende elch im diffusen licht von polka und hambo.

Ferne objekte hält man etwa für die maus, den ochsen, die leopardin, den hasen oder für das fischlein im bauch des krokodils; die ferne verringert die kraft des auges, pflanzt in unsere wahrnehmungen den winzigen kern des irrtums; wer war der mann, der dann doch eine frau war, wer das mädchen, das sich nachher als puppe entpuppte?

Ich betrachte diesen morgen den elch, der kein hochgewachsener löwe ist, dessen länge acht fuß beträgt; vergessen habe ich hingegen das schlagen der schwingen der flamingos, das fällt mir erst jetzt ein, ich denke aber an den flug einer einzelnen wildgans über der Umgebung einer kleineren stadt.

Ich glaube um diese zeit der stunde an das haus aus holz im wald hinter der vergessenheit; allerhand abstraktes wie konkretes vermischt sich in mir wie das zusammentreffen zweier melodien.

Die überlieferung von einem wunderbaren wasser, das versteinertes wiederbelebt; die geschiente vom fleisch, das man in vier stücke schneidet; eins davon gibt man seiner frau, eins  seinem pferd,  eins  seiner hündin,  das letzte aber vergräbt man unter einem kirschbaum im kohlgarten...

Dieser elch geht in mir herum und trinkt aus einem kleinen krater, der in mir aufgebrochen ist, und der einen kleinen see beinhaltet; die gefrorene dachtraufe ist aufgetaut, es ist eine tatsache, daß der geschmolzene schnee durch sie wieder abfließen kann. - H. C. Artmann, Die Elchfährte, in: H. C. A., Unter der Bedeckung eines Hutes. Montagen und Sequenzen. Frankfurt am Main 1976

 

Tiere, essbare

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme