hemann,
flüchtiger
Auch wenn Dürers Vater nicht bestimmen konnte,
wie sein Sohn sich den Lebensunterhalt zu verdienen gedachte,
so hat er doch dessen Heirat arrangiert, indem er ihn mit Agnes
Frey verlobte, der Tochter eines anderen sehr erfolgreichen Metallhandwerkers
der Stadt und Enkelin eines Nürnberger Mittelsmannes für das
bedeutende Florentiner Bankiersgeschlecht der Medici. Albrecht
brach im Herbst 1494, kurz nach der Eheschließung mit Agnes,
zu seiner ersten Italienreise auf, um der von der Pest befallenen
Stadt zu entfliehen. Seine bedauernswerte Frau ließ er kurzerhand
dort zurück und kehrte erst im Frühjahr des kommenden Jahres
wieder. Obwohl Agnes eine nicht unbeträchtliche Mitgift in die
Ehe einbrachte, scheint sie sich zeitlebens um die finanziellen
Mittel gesorgt zu haben, zumindest laut Pirckheimer, der
(in einem nie abgeschickten Brief) behauptet,
ihr Geiz habe zusammen mit ihrer fanatischen
Frömmigkeit den ständig überarbeiteten
Ehemann im Alter von nur siebenundfünfzig
Jahren in den Tod getrieben. - Colin Eisler, Dürers
Arche Noah. Tiere und Fabelwesen im Werk von Albrecht Dürer.
München 1996 (zuerst 1991)
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