Illustration von 1847
Der in Kreuzworträtseln beliebte »ausgestorbene Riesenvogel« hatte es nicht
leicht, der Nachwelt wenigstens in der Uberlieferung erhalten zu bleiben. Schließlich
gab es immer weniger Anschauungsmaterial. Unter dem Stichwort »Dronte« (auch
»Dodo oder Dudu«) steht im Brockhaus von 1892: »Ein ausgestopftes Exemplar
existierte noch 1755 in Oxford, wurde aber von den Motten zerstört, so daß nur
Kopf und Füße übrigblieben.« - (
lex
)
Dodo (2) Ein ganz rarer Vogel im Umkreis Dürers ist die Riesentaube, die sich links auf einer Seite in Maximilians Gebetbuch findet - falls sie denn als solche hier richtig identifiziert ist. Der im englischen Sprachraum gebräuchliche Name Dodo leitet sich vom portugiesischen Wort doudou für Narr her. In Europa wurde dieser Vogel nach der Entdeckung der Insel Mauritius im Jahre 1507 bekannt. Die seit dem ausgehenden siebzehnten Jahrhundert ausgerottete arme Dronte wurde, da sie nicht fliegen konnte, eine leichte Beute von Jägern und Ratten.
Nach Savery
Was die Jäger an ihr fanden, ist unbekannt, denn nach einem zeitgenössischen
Bericht soll ihr Fleisch ganz zäh gewesen sein. Der große schwarze Schnabel
des nach gängigen Vorstellungen häßlichen Vogels lief in einen Haken aus, seine
Wangen zeigten nackte Hautlappen, und die kurzen, kräftigen Beine waren gelb
wie bei einem Huhn; Dronten besaßen ein dunkles aschfarbenes Gefieder mit weißer
Brust und weißem Schwanz und gelbe, fluguntaugliche Flügel. Trotz ihrer ausgefallenen
Erscheinung waren sie nahe Verwandte eines so alltäglichen Tieres wie der Taube.
- Colin Eisler, Dürers Arche Noah. Tiere und Fabelwesen im Werk
von Albrecht Dürer. München 1996 (zuerst 1991)
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