inge, gute   Auch die Schönheit einer Rasse oder Familie, ihre Anmut und Güte in allen Gebärden wird erarbeitet: sie ist, gleich dem Genie, das Schlußergebnis der akkumulierten Arbeit von Geschlechtern. Man muß dem guten Geschmacke große Opfer gebracht haben, man muß um seinetwillen vieles getan, vieles gelassen haben — das siebzehnte Jahrhundert Frankreichs ist bewunderungswürdig in beidem —, man muß in ihm ein Prinzip der Wahl, für Gesellschaft, Ort, Kleidung, Geschlechtsbefriedigung gehabt haben, man muß Schönheit dem Vorteil, der Gewohnheit, der Meinung, der Trägheit vorgezogen haben. Oberste Richtschnur: man muß sich auch vor sich selber nicht "gehen lassen". — Die guten Dinge sind über die Maßen kostspielig: und immer gilt das Gesetz, daß wer sie hat, ein andrer ist, als wer sie erwirbt. Alles Gute ist Erbschaft: was nicht ererbt ist, ist unvollkommen, ist Anfang. - Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung
 
 

Wert Ding

 

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