lique, alte  Margot Fuhr, Brigitte Schwiers, Puppi Dedeleben, Ernstchen Bierstadt, Sauerbrey (der Ritterkreuzträger), alle waren da.

Es war nicht auszuhalten und eigentlich überhaupt nicht zu verzeihen, daß diese vergnügte Gruppe von Altkämpferinnen der 3oer Jahre jetzt als im wesentlichen zerstörte Frauen dasaßen, von den beiden gut erhaltenen männlichen Cliquenchefs (aber sie standen nur deshalb besser da, weil die Bewertungsmaßstäbe für gealterte Männer günstiger liegen) nur höflich gebilligt. Sie kübelten Bowle, um die Sinne kollektiv so weit zu verwirren, daß sie wechselseitig voreinander sicher sein konnten, sich nicht zu genau an ihrer Erinnerung zu prüfen.

Bald kam eine erregte Schwabbelei auf wie in früheren Zeiten. Belegte Brötchen wurden von Puppis Putzteufel aus der Küche herangetragen, gefolgt von der dritten großen Karaffe mit Bowle.

PUPPI: Wischhusen ist gestorben.  
BRIGITTE: Eine richtige Naziblüte.
MARGOT: Die Hedrich ist auch tot.
PUPPI: Die ist eine Zicke. Eine Petze.
ERNSTCHEN: Ich habe eine Idee!
MARGOT: Puppi hat gekleckert. (Bowle ist auf dem Tischtuch ausgelaufen.)
BRIGITTE: Typisch Klecker-Puppi!
ERNSTCHEN:  »Die Friedensfeier hat uns vereinigt, wer dagegen ist, wird gesteinigt.«

Er prostet Puppi zu. »Auf das Wohl von Urmutter Puppi.« In diesem Moment blockt die Stimmung.

MARGOT: Walter Töpfer ist auch rein ins Krankenhaus. Der ist völlig verseucht. Arthur Schöne ist gestorben.
PUPPI: Horst Neindorf, da weiß ich nicht, ob der tot ist. Das weiß ich nicht.
MARGOT: Da wollte ich immer mal vorbeifahren.
PUPPI: Er gab das Hemd vom Leibe. Weißt du noch, wie wir da mal Karfreitag gefeiert haben?
BRIGITTE: Also unwahrscheinlich.
PUPPI:   Wie komm ich zu dem Krankenhaus, wo Arthur Schöne liegt?
SAUERBREY: Da liegt nicht Arthur Schöne, sondern Walter Töpfer.
PUPPI: Wenn Du Doornkaat hörst, woran denkst du ?
BRIGITTE: An die Fahrt auf der Orotawa.
SAUERBREY: Die sollte ich heiraten. Aber die stank aus dem Mund. Die hatte was mit dem Magen. Da habe ich nein gesagt. - (klu)