dvokat, falscher  Der falsche Advokat war  sehr beschäftigt. Während er einen Heidenlärm machte, verschlang er fast ohne zu kauen, so daß er zweimal, überwältigt von so gierigem Hinunterschlingen, in eine Art Koma fiel, aus dem man ihn dadurch herausholte, daß man ihn gemahlenen Pfeffer einatmen ließ. Nach den Likören gab es für ihn noch eine Überraschung. Ein zusätzliches Gericht nur für ihn: zwölf gebackene Eier auf spanische Art mit Orangenmarmelade und Milchkaffee! Er aß und trank das Ganze in fünf Minuten. Dann gab er einen Rülpser des Wohlbehagens von sich, der anfing wie das Gebrüll eines Ochsen und in einem matten, wollüstigen Wimmern endete. Dann verlangte er Bier. Als der perlende Schoppen gekommen war, stand er auf.

»Zuerst, Freunde, der Gruß nach Art der Tapferen. (Die Freunde standen nicht ohne Mühe auf, und die Hand auf dem Herzen, riefen sie in der Unbefangenheit ihrer Herzen: »Es lebe Frankreich!«) Danke, meine Herren. Hinlegen, jetzt. Herr Solal, ich erhebe meinen schäumenden Schoppen mit der Behauptung, daß ich zum ersten Mal in meinem Leben gegessen habe und daß ich, möge Gott mir verzeihen, keinen Hunger mehr habe. Was könnte ich Besseres sagen? Dank sei also gesagt dem Völkerbund, dessen Nutzen und dessen humanitäre Rolle ich jetzt verstehe. Nicht Völkerbund sollte man sagen, sondern Völlerbund und Vollhabdenmund und Vorspeisenschlund! Herr Amphitryon, Verteiler von Nahrungslüsten und gustativer Festmahle der Zunge und der Kehle, ich werde nie diesen großen Tag vergessen, an dem ich verzehrt, aufgenommen, verschlungen, geknabbert, hinuntergeschlungen, gefressen, gekostet, geschnappt, geschlürft, eingeschaufelt, verkonsumiert habe bis zum gefährlichen Anschwellen der Magenwände und ihrer äußersten Ausdehnung! Durch Ihre große Freigebigkeit habe ich mich ernährt, gegrast, wiedergekäut und gelebt, und ich habe mich zur Zufriedenheit der Eingeweide und der Zungenpapillen gefüllt, und ich habe mich wirklich und wahrhaftig geletzt, gestärkt, gesättigt, sattgegessen, meinen Hunger gestillt, mich überfressen, genudelt, gefüllt und genährt. Oh, ich werde mein ganzes Leben lang an solche Resorbtionen und Intussuszeptionen denken! Gewiß, ich habe mir manches in meinen Verdauungsschlauch geschoben, und mein Magen wird bis ans Ende seiner Tage damit vollgestopft sein. Mit einem Wort, Herr Solal, wenn man mir in diesem Augenblick ein gebackenes Ei bringen würde, nu, ich schwöre es bei den heiligen und nicht eßbaren Resten meiner lieben Mutter, ich würde es ablehnen! Was soll ich sonst noch sagen, Herr Solal? Im Namen meines angebeteten Magens, danke! Und ich werde mich hinsetzen, nicht ohne zuvor mit allen meinen befriedigten Eingeweiden halleluja gerufen zu haben! Und ruft alle mit mir, meine lieben Gefährten der Forelle, der Sülzen und der Trüffel: ›Gelobt sei Gott, der uns gesättigt hat!‹« - (eisen)

 

Advokat

 

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