raghalter »Hast du mein Paketchen erhalten?« erkundigte sich die sechste Wang, ihn schräg mit feuchtem Blick zwischen halb geschlossenen Lidern anblinzelnd. »Wie findest du mein Angebinde? Eine dicke Haarflechte habe ich dir zuliebe preisgegeben. Ist das nicht aufopfernd?«
»Wirklich, sehr sinnig ausgedacht, deine Aufmerksamkeiten. Vielen Dank! Übrigens, den Traghalter habe ich gleich mitgebracht, komm, wir wollen ihn ausprobieren!«
Er machte sichs auf ihrem Kang bequem, befestigte das weiche, geschmeidige Geflecht des seidigen Traghaltcrs unter seiner Schildkröte und an seinen Lenden, schluckte eine von Pater Fans Wunderpillen mit Wein hinunter und gab sich mit ihr dem gewohnten Liebesspiel hin. Aber obwohl die Wunderpille ihre gewohnte Wirkung zeigte und die sechste Wang sich alle erdenkliche Mühe gab, war er ohne rechte Anteilnahme bei der Sache. Seine Gedanken weilten bei der geborenen Lan, und es kostete diesmal einen langwierigen anstrengenden Kampf, ehe die Wolke bersten wollte.
»Liebst du mich eigentlich noch >« fragte er so nebenbei während einer Kampfpause.
»Da fragst du noch, Ta ta; Ich wünschte nur, daß die Lenzkraft deiner Lenden
etwas länger grünte.« - Kin Ping Meh oder
Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen sechs Frauen. Frankfurt
am Main 1970 (zuerst ca. 1610, Wang Schi Tschong zugeschr.)
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